Amts-"Tempo" stoppt Bauland-Verkauf

Haushaltsberatungen und einige Unmutsäußerungen in Richtung Rathaus Konz und Katasteramt Trier kennzeichneten die jüngste Sitzung des Ortsgemeinderats Pellingen.

Pellingen. (kdj) Der Pellinger Haushalt für das Jahr 2008 ist wie die Etats fast aller Kommunen defizitär. Er weist im Verwaltungsbereich bei 1 294 600 Euro Ausgaben nur 893 600 Euro Einnahmen und somit einen Fehlbedarf von 401 000 Euro aus Davon sind allerdings "nur" 145 000 Euro neue "Miese"; den Rest schleppt die Gemeinde aus den Vorjahren mit.Eine Besonderheit weist der ausgeglichene Vermögenshaushalt auf: Dort schlagen Investitionen (vor allem im Bereich des Baugebiets Höthkopf/Stückelgrube) von mehr als einer Million Euro zu Buche - Geld, das die Gemeinde nicht hat und deshalb per Kreditaufnahme beschaffen muss.Verärgert bemerkten die Ratsmitglieder, dass die hohe Kreditaufnahme "eigentlich" gar nicht notwendig sei, denn in diesem Baugebiet stünden Grundstücke zum Verkauf zur Verfügung, die aber laut Bescheid der Verbandsgemeindeverwaltung bis zur endgültigen Löschung von Grundbucheintragungen nicht veräußert werden dürften. Die Eintragungen betreffen sogenannte, auf den Grundstücken liegende "Dienstbarkeiten" (beispielsweise die Duldung von Freileitungen) gegenüber einem Elektrizitätsversorger. Freileitungen wird es nicht mehr geben: Alle Ver- und Entsorgungseinrichtungen wurden unter den gemeindeeigenen Straßen verlegt.Zustimmung zum Haushalt

Der negative Bescheid aus dem Rathaus Konz wurde sinngemäß so begründet: Man habe in einer ähnlichen Situation auf Roscheid Probleme gehabt, die man nun vermeiden wolle. Auch die Hoffnung, dass die ausstehende Löschung der Grundbucheintragungen durch das zuständige Katasteramt in Trier bald, möglicherweise noch bis zum Wochenende, erledigt werde, stimmte den Rat nicht versöhnlicher. Ortsbürgermeister Dieter Hennen im Gespräch mit dem TV: "Das hätte schon vor einer Woche vollzogen sein sollen." Trotz der insgesamt unerfreulichen Finanzentwicklung verabschiedete der Rat den Etat ohne Gegenstimme.Die zur Vorstellung des Haushalts fällige Berechnung der Pro-Kopf-Verschuldung beträgt nun bei 984 Einwohnern (Stand 30. Juni 2007) rund 1232 Euro - zu Beginn des Haushaltsjahres 2007 waren es (bei 995 Einwohnern) noch 999 Euro. Dieter Hennen korrigierte zwar die aktuelle Zahl der Pellinger Einwohner auf rund 1015, aber auch die sich daraus ergebende geringere Pro-Kopf-Verschuldung machte die Ratsmitglieder nicht fröhlicher.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort