Applaus für die Planer

Dem sehnlichst erwarteten Planwerk steht noch der Weg durch die kommunalen Gremien bevor. Die Umgehung soll 17 Millionen Euro kosten und den Durchgangsverkehr radikal verringern.

Konz-Könen. Edeltrud Bayer war dem vollständig erschienenen Ortsbeirat Konz-Könen und den zahlreichen Zuhörern die wichtigste Person in der jüngsten Sitzung des Gremiums. Als Chefin des Landesbetriebs Mobilität (Straßenbau) informierte die Leitende Baudirektorin eingehend über jene Planungen, deren Realisierung die Könener von der ins Unerträgliche gewachsenen Verkehrsbelastung befreien soll.Die Könener, ohnehin an jahrelanges Warten gewöhnt, müssen sich, bei aller Euphorie, zwangsläufig noch gedulden: Edeltrud Bayer schätzt die reine Bauzeit auf vier bis fünf Jahre. Aber: "Wir wissen natürlich nicht, wer gegen was klagen wird. Die Erledigung der Klagen läuft auf der Zeitschiene der Gerichte. Wer klagen darf, werden die Gerichte entscheiden, und das kann Jahre dauern. Allerdings sehe ich kein großes Klagepotenzial."Bedenken und Widerstände ausräumen

Das mag die geplagten Könener fürs Erste beruhigen. Immerhin wandern die Pläne derzeit durch Gemeinde- und Ortsbeiräte, damit, so Bürgermeister Winfried Manns und Ortsvorsteher Peter Wincheringer fast wortgleich, Bedenken ausgelotet und Widerstände bereits im Vorfeld ausgeräumt werden können. Bisher hat nur der Ortsbeirat Oberemmel Bedenken gegen die Inanspruchnahme eines "ortseigenen" Areals als ökologische Ausgleichsfläche geäußert und dem Rat der Stadt Konz Widerspruch gegen diesen Teilbereich empfohlen.Die Könener Bürger erhoffen sich von der vier Kilometer langen, acht Meter breiten und voraussichtlich rund 17 Millionen Euro teuren Ortsumgehung eine radikale Verringerung der jetzt 14 000 durch ihren Ort rollenden Fahrzeuge, von denen zehn Prozent dem Güterverkehr zuzuordnen sind.In fünfzehn Jahren sollen es nur noch 4500 bis 6500 im so genannten "Ziel- oder Quellverkehr" sein, während 12 000 bis 15 000 Fahrzeuge über die neue, acht Meter breite B 51 fahren werden.Schutz seltener Tierarten

"Das steigert den Wohnwert und die Lebensqualität", so Edeltrud Bayer. Damit meint sie eine Verringerung der Lärmbelastung ohne zusätzliche Belastungen in anderen Regionen. Im Voraus erarbeitete Gutachten belegen, dass lediglich ein einziges Haus, das nicht in der Könener Ortsbebauung liegt, passiven Lärmschutz erhalten muss.Eingehende Beachtung widmeten die Planer dem Schutz seltener Tierarten. Edeltrud Bayer berichtet von zahlreichen Fledermaus- und anderen Tierarten, auf deren Existenz Rücksicht genommen werden musste. Manns assistierte lächelnd: "Da ist der Wendehals zu nennen. Den hat hier zwar noch niemand gesehen, aber", im Brustton der Überzeugung fortfahrend, "Kenner haben mir glaubhaft versichert, dass es den hier gibt."Zu den Wildschutzanlagen, die nicht nur dem Wild dienen, sondern auch Autofahrer vor kostspieligen und lebensgefährlichen Begegnungen schützen sollen, gehören eine breite Wildbrücke und etliche Durchlässe beispielsweise für Dachse.

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