Asbestplatten im Wald entsorgt

Tonnenweise Asbestplatten haben Unbekannte vermutlich in der Nacht zum Freitag vergangener Woche im Wald zwischen Zemmer und Rodt "entsorgt". Für den Transport kommt nur ein LKW in Frage.

Zemmer. (alf) Kopfschüttelnd schaut sich Zemmers Ortsbürgermeister Winfried Wollscheid die schwergewichtige Hinterlassenschaft auf dem Waldweg zwischen Zemmer und Rodt an. "Ich habe ja schon einiges an illegalen Ablagerungen gesehen, aber das hier schlägt dem Fass den Boden aus", sagt er angesichts der zehn großen Säcke mit Asbestplatten, die am Wegesrand abgeladen worden sind.

Vermutlich in der Nacht zum Freitag vergangener Woche hatten Unbekannte den tonnenschweren Abfall, der nur auf Sondermülldeponien entsorgt werden darf, mit einem LKW angekarrt und einige hundert Meter von der Kreuzung K 36/L 46 (Naurath/Zemmer) entfernt abgeladen - wahrscheinlich mit einem Kran.

Ein Wanderer hatte am Freitag den Fund gemeldet; am Donnerstag, so berichtet der Ortsbürgermeister, seien die Säcke noch nicht dort gewesen. Der Waldweg wird häufig von Joggern und Spaziergängern genutzt.

"Es ist unglaublich, wozu Leute fähig sind, um einige Euro zu sparen", sagt der Leiter der Schweicher Polizeiinspektion, Roman Kierok. Ermittlungen hätten bisher ergeben, dass es sich bei den Dachschindeln um Material handele, das vorzugsweise in Luxemburg verarbeitet werde. Das heiße aber nicht, dass es sich bei dem illegalen Entsorger um eine luxemburgische Firma handele, so Kierok.

Warnung vor Gesundheitsgefährdung



Die Polizei erhofft sich in diesem Zusammenhang Hinweise von Bauherren, die in jüngster Zeit ein Dach abdecken ließen und wohl auch für die Entsorgung der Platten bezahlt haben. Diese können sich ebenso bei der Polizei melden wie Zeugen, die zum fraglichen Zeitraum verdächtige Beobachtungen gemacht haben (Telefon 06502/ 91570).

Auf den Säcken aus reißfestem Kunststoffgewebe wird übrigens in drei Sprachen vor dem Inhalt gewarnt: "Achtung, enthält Asbest. Gesundheitsgefährdung bei Einatmen von Asbestfeinstaub. Sicherheitsvorschriften beachten."

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