Wiltingen. (kdj) Wenn das Ensemble der Kleinen Bühne spielt, gibt es im großen Saal des Bürgerhauses keinen freien Platz mehr. Dass bei der "Aschenputtel"-Premiere dennoch einige Stühle leer blieben, hatte, so Regisseur Matthias Ring, nichts mit der Qualität der Aufführung, sondern mit dem vom Kalender vorgeschriebenen Nikolaustag zu tun.

Vorweg dies: Die Kleine Bühne erfüllte alle Erwartungen des Publikums zwischen vier und achtzig Jahren. Und das lag nicht nur am spannenden Märchenstoff sondern an den meisterhaft dargestellten Figuren. "Wie in echt", kommentierte denn auch flüsternd ein Dreikäsehoch.

Aschenputtels Geschichte ist bekannt - und wenn nicht, schnell erzählt. Halbwaise Aschenputtel wird von Stiefmutter und zwei Stiefschwestern drangsaliert, eine gute Fee verhilft ihr zum Zutritt zum Königsschloss, wo der Prinz auf einem Ball mit den schönsten Mädchen des Landes seine künftige Prinzessin sucht und sich prompt in sie verliebt. Beim Verlassen des Schlosses verliert Aschenputtel einen Schuh, mit dessen Hilfe der Prinz nach seiner Angebeteten suchen lässt und zunächst bei den beiden bösen Stiefschwestern landet, die von der noch böseren Stiefmutter zum Anprobieren des viel zu kleinen Schuhs gezwungen werden. Das Ergebnis kennen alle Märchenfreunde: Bei der Anprobe bleibt Blut im Schuh und verrät das Ränkespiel der bösen Stiefschwestern, und so bekommt der Prinz seine Angebetete.

Eingespieltes Ensemble

Diese (unautorisierte) Kurzfassung des Aschenputtel-Märchens lässt erkennen, dass höchste Aufmerksamkeit vor allem der jungen und jüngsten Theatergäste angesagt war. Und das hervorragend eingespielte Ensemble wurde bereits bei der Premiere allen Erwartungen gerecht.

Lob gebührt dem gesamten Ensemble - auch jenen, die nicht im Rampenlicht stehen. Der gute künstlerische Ruf der Kleinen Bühne Wiltingen kommt nicht von ungefähr. Es gab lang anhaltenden, herzlichen Beifall.

Die nächsten "Aschenputtel"-Vorstellungen sind am 12., 13. und 14. Dezember.