Bach und Beatles in Blech

Konz · Das Landesjugendorchester Rheinland- Pfalz ist der Nährboden, auf dem junge Musiktalente gedeihen können. Mit der Klangfülle und dem Potenzial ihrer fünf Blasinstrumente verblüfften sie ihr Publikum.

 Technisch wie musikalisch brillant: Felix Schauren, Jared Scott, Constantin Hartwig, Bruno Wipfler und Johannes Leiner (von links) begeistern mit Werken vom Barock bis zu den Beatles. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Technisch wie musikalisch brillant: Felix Schauren, Jared Scott, Constantin Hartwig, Bruno Wipfler und Johannes Leiner (von links) begeistern mit Werken vom Barock bis zu den Beatles. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Konz. "Mit fünf Blasinstrumenten ist alles spielbar", sagt Johannes Leiner. Der 20- jährige Trompeter muss es wissen, denn er leitet das Blechbläser-Quintett LJO Brass, das im Kloster Karthaus gastiert hat und hier mehr als 100 Zuhörer in seinen Bann schlug. Gemeinsam mit Trompeter Felix Schauren (21), dem Hornisten Jared Scott (22), dem erst 19-jährigen Posaunisten Bruno Wipfler und Constantin Hartwig (21) auf der Tuba füllte er den Festsaal bis in den letzten Winkel mit Klang aus Messing (englisch Brass).
Und das mit einer Präzision und Vielfalt, die aufhorchen lässt. "Wir spielen Musik aus allen Epochen, von Barock bis zur Gegenwart", erklärt Leiner. Beatles-Interpreten seien die Mitglieder des Quintetts jedoch nicht.
Große Werke des Barock, die Wassermusik von Georg Friedrich Händel (1685-1759) oder die Kleine Fuge in g-moll von Johann Sebastian Bach (1685-1750) erklangen in der reinen Blech-Version ebenso schön wie Stücke, die für diese Besetzung komponiert wurden. Und das geht von der Weihnachtssamba (Zamba de la navidad) von Torsten Maaß bis zur Filmmusik des Fellini-Klassikers Otto e mezzo (Achteinhalb).
Exakt und doch leicht


Wie locker in New Orleans eine Beerdigung sein kann, zeigt das Stück "Just a closer walk", das dort immer wieder auf dem letzten Weg des Verstorbenen gespielt wird und auch Einzug in den James-Bond-Film "Leben und sterben lassen" fand, erklärte Leiner dem Publikum.
Dann kam einer der berühmtesten Beatles-Titel: "Yesterday", ein feierlicher Moment, um gleich wieder mit Ragtime von Glenn Miller den Stil zu wechseln. Meist spielen die Fünf die Stücke ohne Noten, ja sie können sich sogar einige Faxen auf der Bühne leisten, ohne aus dem Takt zu kommen.
Die Exaktheit und Leichtigkeit im Spiel beeindruckte die Zuhörer. Unter ihnen die 82-jährige Irmgard Backendorf aus Konz: "Die sind so temperamentvoll, einfach toll." Der erst 17-jährige Konzer Manuel Romeike findet: "Das ist ein großer Klang, den die da spielen. So eine Vielfalt mit den paar Instrumenten."
Drei der Fünf studieren bereits ihr Instrument. Bruno Wipfler hat sich für Geografie und Philosophie entschieden. Johannes Leiner will Arzt werden. "Wir werden auf jeden Fall zusammen mit diesem Quartett weitermachen", lautet sein Versprechen. dothExtra

Das Quintett: Beim Landesjugendorchester (LJO) Rheinland- Pfalz haben sich die fünf jungen Bläser kennengelernt, vor sechs Jahren bildeten sie das Quartett LJO Brass. Sofort nach der Gründung gewannen die fünf Musiker 2008 beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert den ersten Preis. Weitere Infos: www.ljo-brass.de vor. doth

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