Bahn frei für die Ortsumgehung

Viele Bürger haben lange darum gekämpft, nun ist es vollbracht: Die Ortsumgehung B 51/Konz-Könen erhält Baurecht. Die letzte Frist für Klagen gegen den Planfeststellungsbeschluss ist verstrichen. Laut Landesbetrieb Mobilität in Koblenz liegen keine Klagen vor.

Konz-Könen/Koblenz/Mainz. "Keine Klagen", so lautete die Antwort von Markus Rieder, stellvertretendem Leiter der Planfeststellungsbehörde beim Landesbetrieb für Mobilität (LBM) in Koblenz, bereits vor wenigen Wochen. Es geht um die Reaktionen auf den Planfeststellungsbeschluss zur Ortsumgehung B 51/Konz-Könen. Bis Ende September hatten Projekt-Gegner Zeit, ihre Klagen einzureichen. Die letzte Frist ist am Freitag ausgelaufen. Und nun die erneute Nachfrage, die gleiche Antwort: "Wir haben uns nochmal beim Gericht vergewissert: Es liegen keine Klagen vor", sagt LBM-Pressesprecherin Sabine Cibura. Damit habe die Planung Bestandskraft. Heißt: Für die Ortsumgehung B 51/Konz-Könen besteht Baurecht.

"Super", reagiert Stadtbürgermeister Karl-Heinz Frieden spontan auf die Nachricht. Jetzt gehe die politische Arbeit los, um die Bauarbeiten recht zügig in Gang zu bringen. Erwin Carl, Sprecher der ortsansässigen Bürgerinitiative, kann es kaum glauben. Bis zuletzt hat er daran gezweifelt, dass nun alles so glattgehen sollte - zu oft mussten sie im Laufe ihres jahrelangen Kampfs für die Ortsumgehung Enttäuschungen und Verzögerungen hinnehmen. Doch jetzt: "Wir sind hoch erfreut."

Könen steht auf der "Warteliste"



Bis die Bagger allerdings anrollen, zieht noch etwas Zeit ins Land. Erst wenn die Finanzierung durch den Bund sichergestellt und die Maßnahme im Straßenbauplan des Bundeshaushalts eingestellt ist sowie die Arbeiten ausgeschrieben und vergeben sind, könnte es soweit sein, erläutert Beate Schrader, Pressesprecherin im Landesverkehrsministerium. Zudem gibt es viele andere Neubau-Projekte des Bundes, die bereits Baurecht haben und ebenfalls finanziert werden müssen. Als Beispiele führt Schrader die Ortsumgehung der B 327 in Kastellaun und die B 427-Ortsumgehung in Bad Bergzabern an. Summa summarum: "Eine Einschätzung des Realisierungszeitpunktes ist derzeit noch nicht möglich, weil die Beratungen zum Bundesfernstraßenhaushalt für das Jahr 2010 abzuwarten sind", teilt Schrader mit. Indes seien die Chancen sehr groß, dass die Ortsumgehung in den neuen Investitionsrahmenplan des Bundes für die nächsten Jahre aufgenommen werde.

Verkehrsminister Hendrik Hering will sich auch weiterhin intensiv für das Vorhaben einsetzen, kündigte er gegenüber dem TV an. Hering: "Der Bund hat mit der frühzeitigen Aufnahme der Maßnahme in den Investitionsplan 2006 bis 2010 deren Dringlichkeit anerkannt. Wir werden beim Bund darauf drängen, dass auch entsprechende Neubaumittel so bald wie möglich für Konz-Könen bereitgestellt werden." Die voraussichtlichen Kosten für die Ortsumgehung werden bei rund 17,3 Millionen Euro liegen.

Meinung

Schlagkraft beweisen

So, eine wichtige Etappe ist geschafft. Das Projekt "Ortsumgehung B 51/Konz-Könen" erlangt Baurecht. Kaum zu glauben für viele Ortsansässige, die jahrzehntelang dafür gekämpft, ihre Argumente immer wieder unters Volk gebracht, unzählige Schreiben an politische Vertreter aufgesetzt und die Herren jedweder Couleur auch an Ort und Stelle gelotst haben. Es wurde viel Überzeugungsarbeit auf politischer Ebene und nicht zuletzt auch gegenüber Projekt-Gegnern geleistet. Offenbar mit Erfolg. Zum Ausruhen ist allerdings kaum Zeit. Nun muss der Blick weitergehen in Richtung Baubeginn. Was nutzt das beste Baurecht, wenn die Bagger nicht kommen?! Die Finanzierung durch den Bund muss sichergestellt werden - eine Frage, bei der sich die Schlagkraft der lokalen Politiker auf Bundes-Ebene zeigen wird. a.pipke@volksfreund.de

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