Bildung für Waisenkinder in Ruanda

Die Stadt Konz verbindet eine langjährige Zusammenarbeit mit dem rheinland-pfälzischen Partnerland Ruanda. Im Rahmen dieses Projekts soll dort eine Grundschule gebaut werden.

Konz. Muhoza und Rwaza heißen die beiden Partnersektoren der Verbandsgemeinde Konz in Ruanda. Dort leben etwa 60 000 Menschen, viele von ihnen in Armut. Bereits seit 1983 unterhält die Verbandsgemeinde Kontakte zur Gemeinde Kigombe. Im Zuge einer Verwaltungsreform in Ruanda wurde die Partnerschaft auf die Sektoren Muhoza und Rwaza ausgedehnt.145 000 Euro Fördergelder

Anders als bei anderen Städtepartnerschaften geht es bei der Zusammenarbeit mit Ruanda in erster Linie um Entwicklungshilfe. Eine Partnerschaft oder einen Freundeskreis gibt es nicht, dafür eine gute Kooperation der Verwaltungen. Bis heute wurden von deutscher Seite Projekte im Umfang von insgesamt 145 000 Euro gefördert.Im Mittelpunkt steht dabei die Förderung des Bildungswesens, denn allein in Muhoza gibt es 2800 Waisenkinder. Einige Schulgebäude sind baufällig, teilweise sind nicht einmal Bänke oder Hefte vorhanden. Mehrere Schulen wurden daher gebaut, repariert oder mit Möbeln und Unterrichtsmaterial ausgetattet. Angesichts der hohen Jugendarbeitslosigkeit galt die Unterstützung auch einer Berufsschule und dem Bau einer KFZ-Werkstatt. Zudem erhielt die Gemeindeverwaltung Büromaschinen und Material.Viele Schulen im Distrikt Muhoza sind überfüllt, daher soll in Cyabagarura nun eine Grundschule mit sechs Klassenräumen neu errichtet werden. "Die Realisierung eines solchen Projektes ist nur durch Spenden möglich", sagt Marita Souville, die im Konzer Rathaus die Gemeindepartnerschaft betreut. Über das rheinland-pfälzische Innenministerium werden die Spenden an das Koordinierungsbüro in der ruandischen Hauptstadt Kigali geleitet, das auch die ordnungsgemäße Verwendung des Geldes überprüft.Das ruandische Gesundheitswesen ist ebenfalls stark entwicklungsbedürftig. Viele Familien können sich nicht einmal die Krankenversicherung von jährlich 1,40 Euro leisten. Am Gesundheitszentrum in Rwaza gibt es keinen ausgebildeten Arzt, in Muhoza zwar ein größeres Krankenhaus - das jedoch ist meist überlastet.Mit Partnerschaftshilfe könnten zudem vor Ort Projekte beispielsweise im Bereich der Landwirtschaft gefördert werden. Hier ist zwar viel Engament der einheimischen Bevölkerung zu finden, an Ressourcen aber fehlt es. Spendenkonto: Verbandsgemeinde Konz, Konto 90-000100 bei der Sparkasse Trier, Verwendungszweck: Ruanda-Hilfe.

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