Das Auf und Ab beim Wasserpreis

Besitzer großer Grundstücke zahlen mehr, viele Eigentümer eines kleinen Stück Lands weniger: Der Verbandsgemeinderat Konz hat ein neues System zur Kalkulation der Wasser-Rechnung eingeführt.

Konz. Für die einen wird die Wasser-Rechnung 2010 höher ausfallen, für andere wird es kostengünstiger: Der Verbandsgemeinderat Konz hat am Donnerstagabend ein neues Gebührensystem für die Wasserversorgung in der Verbandsgemeinde beschlossen.

Die Gebühren für den Zähler fallen weg, ein wiederkehrender Beitrag, dessen Höhe vor allem von der Grundstücksfläche und der maximal möglichen Geschosszahl abhängig ist, wird neu eingeführt. Auch Eigentümer eines unbebauten, aber erschlossenen Grundstücks werden dadurch erstmals im Zusammenhang mit der Wasserversorgung zur Kasse gebeten. Besitzer größerer Grundstücke müssen tiefer in die Tasche greifen.

Wie sich die Kosten für den einzelnen Kunden gestalten, hängt zudem davon ab, ob er sich im etwa 24 000 Einwohner umfassenden Versorgungsbereich (VB) 1 (Konz-Zentral, Tälchen, Kommlingen, Oberemmel, Könen (ohne Hödtstatt), Wasserliesch, Oberbillig, Temmels, Wellen und Nittel) oder im VB 2 mit etwa 7000 Einwohnern (Kanzem, Wawern, Wiltingen, Tawern, Fellerich, Onsdorf, Filzen, Hamm, Könen-Hödtstatt, Nittel-Köllig und -Rehlingen) befindet.

Für Kunden im VB 1 sinkt der Preis von 1,95 auf 1,90 Euro pro Kubikmeter Frischwasser. Der wiederkehrende Beitrag hat eine Höhe von neun Cent pro Quadratmeter. Ähnlich wie beim wiederkehrenden Beitrag im Bereich Schmutzwasser (der TV berichtete) wird zur Quadratmeterzahl des Grundstücks mindestens ein 40-prozentiger Zuschlag für zwei Geschosse hinzugerechnet. Lässt der Bebauungsplan beispielsweise theoretisch gar zu, dass auf dem Grundstück des Kunden drei Geschosse gebaut werden könnten, erhöht sich die beitragspflichtige Fläche um einen Zuschlag von 60 Prozent.

Preisniveaus sollen sich annähern



Ein Beispiel: Nach Angaben der Verbandsgemeindewerke hat eine Durchschnittsfamilie in der VG Konz mit vier Personen einen Wasserverbrauch von 140 Kubikmetern und ein 740 Quadratmeter großes Grundstück. Für sie würde sich im VB 1 die Wasserrechnung um vier Euro reduzieren.

Anders sieht es für die Kunden im VB 2 aus, dem Bereich des ehemaligen Kreiswasserwerks. Ihr Wasserpreis erhöht sich von 1,10 auf 1,30 Euro pro Kubikmeter. Den wiederkehrenden Beitrag hat der VG-Rat auf fünf Cent festgesetzt. Das heißt für die eben genannte Durchschnittsfamilie eine Preiserhöhung von knapp 50 Euro im Jahr.

Der Grund für die unterschiedliche Preisgestaltung innerhalb der Verbandsgemeinde ist das Bestreben der Werke, die beiden Preisniveaus einander anzunähern.EXTRA Diskussion im Rat: Die beschlossenen Preise für die Wasserversorgung gründen auf dem gemeinsamen Vorschlag der CDU, FWG und FDP. Die Sozialdemokraten hatten vorgeschlagen, im VB 1 den Wasserpreis auf 1,85 Euro zu senken und den wiederkehrenden Beitrag auf 0,086 Euro festzusetzen. Für den VB 2 sollten 1,20 Euro für den Wasserverbrauch anfallen, 0,046 als wiederkehrender Beitrag. Die Fraktion der Grünen folgte dem Vorschlag der Verwaltung, die Wasserpreise bei 1,95 Euro bzw. 1,30 Euro zu veranschlagen. Alle Fraktions-Vertreter erkannten an, dass die Erhöhung im VB 2 zwar für die Kunden eine Mehrbelastung sei. Der Schritt sei notwendig. (api)

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