Das große Golfpark-Wunschpaket

Bewässerung, Parkplätze, Ferienhäuser: Der Gemeinderat Temmels hat sich in seiner Sitzung am Mittwochabend mit dem neuen städtebaulichen Entwurf für das Projekt "Golfpark - Leben auf dem Golf"(der TV berichtete) beschäftigt.

Temmels. "Dieser Plan entspricht nicht der Vorstudie", sagte Temmels Ortsbürgermeister Joachim Mimler (SPD) am Mittwochabend und gab damit den Startschuss für die Golfpark-Beratungen während der dreistündigen Gemeinderatssitzung. Bereits bei der jüngsten Sitzung des Planungsverbands (der TV berichtete) hatte die Temmelser SPD-Ratsmehrheit angekündigt, den neu überarbeiteten städtebaulichen Entwurf zu prüfen und Änderungswünsche zusammenzufassen. SPD: Mindestens die Hälfte sollen Ferienhäuser werden

Mit den acht Stimmen der SPD-Mehrheit und fünf Enthaltungen aus CDU-Reihen hat Temmels nun beschlossen, etliche Vorschläge zur Diskussion zu stellen: Demnach soll beispielsweise die Frage geklärt werden, wie viele Ferienhäuser auf dem Fellericher Plateau entstehen sollen. "Von Ferienhäusern höre ich heute das erste Mal", zeigte sich Annette Weber, Planerin des Planungsverbands, erstaunt. "Seit einem Jahr erstellen wir Pläne mit Wohnnutzung." Gabi Linden (SPD) konterte: "In dem Projektentwicklungsvertrag steht, dass ,auch' Dauerbebauung zugelassen sei." Das hieße für sie: Mindestens 50 Prozent der Bebauung müssten Ferienhäuser sein. Wie viele es nun letztendlich werden und wo sie genau entstehen, muss später entschieden werden.Weiteren Anlass zu Diskussionen gab der Standort des Hotels. Planerin Weber und CDU-Sprecher Leo Zimmermann sprachen sich dafür aus, das Hotel an dem zentralen, tiefer gelegten Platz, zu verorten. "Dort wirkt es nicht so wie ein Klotz", argumentierte Zimmermann. Und Weber ergänzte: "Von hier aus hat man einen tollen Blick über das Gelände und den Golfplatz." Die SPD hielt dagegen: Der Vorschlag aus der Vorstudie, das Hotel und das Clubhaus östlich anzusiedeln, biete immer noch genug Raum, mit dem Hotel so zu rangieren, dass es touristisch reizvoll dort stünde. Mehr Platz für den Rundkurs

Auch mit der Parkplatzsituation beschäftigten sich die Ratsmitglieder intensiv. So stellt sich die SPD vor, unterirdische Großgaragen für die Bewohner und für Hotelgäste sowie einen etwa 2000 Quadratmeter großen Parkplatz für Golfgäste einzurichten. Im vorgelegten Entwurf waren noch 1,5 Hektar für Parkfläche eingeplant.Eine weitere Änderung zum ursprünglichen Plan brachte Planerin Weber ins Spiel. So soll die südwestliche Bebauung reduziert werden, um einen runden Spielverlauf auf dem Golfplatz zu ermöglichen. "Das würde die Attraktivität des Golfplatzes um einiges steigern", erklärte sie. Zudem wurde unter anderem festgehalten: Es sollen maximale Grundstücksgrößen festgelegt und Bereiche ausgewiesen werden, wo Einzel-, Doppel-, Mehrfamilien- und Reihenhäuser entstehen. Im Bereich des Hotels und Clubhauses soll keine Wohnnutzung erlaubt sein. Außerdem sieht die SPD 1200 Quadratmeter für den Einzelhandel vor. Des Weiteren lehnt die Ratsmehrheit einen Architekten-Workshop ab, der städteplanerische Einzelheiten nach dem Beschluss des Bebauungsplans regeln soll. Und: In der Begründung zum Bebauungsplan sollen die Grassorten und Dünger vermerkt sein, die einer ausreichenden Bewässerung des Golfplatzes förderlich sind. Diese und weitere Vorschläge werden am Mittwoch, 16. Januar, um 18 Uhr im Kloster Karthaus dem Planungsverband Golfpark unterbreitet. Während dieser Sitzung müssen der Bebauungsplan und die Offenlage beschlossen werden. Sonst steht das Golfpark-Projekt womöglich vor dem Aus.

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