Der Mann mit den zwei Handys

Nittel-Köllig · Die Erweiterung des Kindergartens und die verstärkte Pflege der Friedhöfe und Spielplätze im Ort stehen auf der Agenda des neuen Nitteler Ortsbürgermeisters Peter Leo Hein. Um für die Gemeindeangelegenheiten gut erreichbar zu sein, hat der selbstständige Landwirt und Winzer immer zwei Handys dabei.

 Peter Leo Hein, Ortsbürgermeister von Nittel, vor dem Spielplatz im Ortsteil Köllig, den er wieder auf Vordermann bringen möchte. TV-Foto: Marion Maier

Peter Leo Hein, Ortsbürgermeister von Nittel, vor dem Spielplatz im Ortsteil Köllig, den er wieder auf Vordermann bringen möchte. TV-Foto: Marion Maier

Nittel-Köllig. Seit mehr als zehn Jahren ist Peter Leo Hein für die CDU im Ortsgemeinderat Nittel aktiv, und er ist Ortsverbandsvorsitzender dieser Partei. Als dann Parteikollege Hans-Josef Wietor nicht mehr als Ortsbürgermeister antrat und auch sonst keiner aus dem Vorstand kandidieren wollte, sprang der Winzer und Landwirt in die Presche.
In den Fußstapfen des Vaters


Mit 57,4 Prozent der Stimmen setzte Hein sich gegen Ingo Müller von der UBN durch und trat damit in die Fußstapfen seines Vaters. Auch dieser war Ortsbürgermeister, allerdings von Köllig. Der kleinste der drei Nitteler Ortsteile, in dem der Hof der Heins liegt, war damals noch ein eigenständiges Dorf.
Peter Leo Hein ist es wichtig, dass er als Kölliger bei der Wahl sowohl im Heimatortsteil, als auch in Rehlingen und Nittel gewonnen hat.
Dass mit dem Amt des Ortschefs im 2300-Einwohner-Ort viel Arbeit auf ihn zukommen würde, wusste Hein. Um für die vielen Anrufe, die er als Unternehmer und Ortschef erhält, gewappnet zu sein, steckt er jeden Morgen zwei Handys in die Tasche. Denn meist wird ein Akku im Laufe des Tages leer.
Zu den Zielen des Ortsbürgermeisters gehört es, die Erweiterung der katholischen Kita im alten Pfarrhaus flott zu bewerkstelligen. Sie ist für die Gemeinde, die seit 1982 stetig wächst, Pflicht, denn die Betreuung von Kindern unter drei Jahren muss gewährleistet werden und dafür ist das momentane Domizil zu klein. Derzeit liegt dem Bistum ein Entwurf für die Erweiterung zur Abstimmung vor.
Die Ortskerne zu verschönern und die Grünflächen der vier Friedhöfe, die Kinderspielplätze und die Pflanzbeete besser zu pflegen, sind weitere Anliegen Heins. Einiges davon ist schon im Gange.
Dafür hat der neue Ortschef als erste Amtshandlung einen Gemeindearbeiter eingestellt, nachdem sich der Ort von dem vorigen einvernehmlich getrennt hatte. Um die Arbeit für das Zweierteam zu erleichtern, wurde zudem neues Werkzeug angeschafft.
Hein setzt auf die Eigeninitiative der Bürger - gerade auch bei der Pflege der Grünflächen. "Beim Friedhof klappt das bereits gut", lobt er. Eine kleine Gruppe treffe sich regelmäßig, um Unkraut zu jäten. Wie ein Amtskollege meint auch er: "Man kann nicht immer nur nach der Gemeinde rufen." Generell will Hein sorgsam mit dem Geld der Bürger umgehen und dafür sorgen, dass der Haushalt des Dorfes ausgeglichen bleibt.
Ebenfalls zügig voranbringen möchte der Ortschef den Ausbau der letzten Straßen in der Gemeinde. Als nächstes ist die Wiesenstraße dran, die am Bürgerhaus vorbeiführt. Dann fehlt noch der Stolzenwingert.
Die Pflege und den Schutz von Natur und Umwelt hat sich der Christdemokrat ebenfalls auf die Fahnen geschrieben. Dies sei in einer Tourismus- und Weinbaugemeinde wichtig, sagt er. Dass Müll in den Wellener Stollen eingelagert wird, der großteils auf Nitteler Gemarkung liegt, lehnt er ab. Er will auch mal im Werk vorstellig werden.
Die Beziehungen zu den luxemburgischen Nachbarn will Peter Leo Hein künftig ausbauen. Konkrete Ideen hat er noch keine, Ansätze einige. Er sei dort sehr herzlich als neuer Ortschef aufgenommen worden, sagt er. Bereits neun Mal hat Nittel zusammen mit Machtum das Weinhappening gefeiert.Extra

Der TV stellt nach und nach die neuen Ortsbürgermeister in den Dörfern der Verbandsgemeinde Konz vor. Von den elf Ortsgemeinden haben sechs einen neuen Chef: Kanzem, Nittel, Onsdorf, Tawern, Temmels und Wasserliesch. cmk

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