Der Streit geht weiter

Dauer-Wohneinheiten ohne Ferienhäuser: In der jüngsten Gemeinderatssitzung in Temmels ist ein Schriftstück aufgetaucht, das belegt, dass das Golfpark-Projekt auf dem Fellericher Plateau schon seit Ende 2006 so angelegt war.

Temmels. Neue Vorwürfe im Streit um die Bebauungsfrage beim Golfpark-Projekt Temmels/Fellerich: "Es werden keine Ferienhäuser gebaut, sondern 400 Bauplätze beziehungsweise feste Wohneinheiten verkauft. (…) Auch bei diesem Projekt kann man davon ausgehen, dass etwa im Jahre 2009 ein Baubeginn erfolgen wird." Diesen Auszug aus dem lokalen Informationsblatt der Gemeinde Temmels aus November 2006 zitierte CDU-Fraktionsvorsitzender Leo Zimmermann während der Temmelser Gemeinderatssitzung am Dienstagabend. Das ist für ihn und seine Fraktion der Beweis: Bereits Ende 2006 dürfte jedem bekannt gewesen sein, dass es beim Projekt "Wohnen am Golf" nicht mehr um Ferienhäuser, sondern ums Dauerwohnen gehe. Die Marschrichtung sei also ganz klar gewesen. Und dann sei Anfang dieses Jahres für die CDU vollkommen überraschend aus den SPD-Reihen die Idee aufgekommen, dass Ferienhäuser realisiert werden müssten. "Wann kam es denn zu diesem Sinneswandel?", fragte Zimmermann den Ortsbürgermeister Joachim Mimler (SPD), der für den Inhalt des Infoblattes verantwortlich ist. "Es gab keinen Sinneswandel", antwortete Mimler. "Für uns hatte es immer Priorität, dass zum Teil auch Ferienhäuser gebaut werden sollen." Was in diesem Blatt geschrieben werde, sei eine Zusammenfassung der Sitzungen, präzisiert Mimler im TV-Gespräch. Er habe nie bestritten, dass das Dauerwohnen die Meinung der Investoren sei. "Doch das war nie die Absicht der Gemeinde." Ein weiteres Thema in der Ratssitzung war die auf Antrag der CDU gestellte Frage, welche Konsequenzen sich aus dem Beschluss über den Austritt der Gemeinde Temmels aus dem Planungsverband ergeben könnten. Eines wurde schnell deutlich: Rechtsanwalt Klaus Laubenstein, unter anderem Rechtsbeistand der Gemeinde Tawern, wollte öffentlich weder etwas über die Wahrscheinlichkeit, die Art oder den Inhalt von etwaigen Ansprüchen sagen. Eins jedoch sieht er jetzt schon auf Temmels zukommen: Wenn bei der jüngsten Planungsverbands-Sitzung beide Gemeinden erklären, sie wollten am Projektentwicklungsvertrag festhalten, später dann aber eine Partei sagt, sie wolle aussteigen, dann bestehe da ein juristisches Problem. Die Stellungnahmen, Erklärungen und Schriftstücke müssten erneut juristisch bewertet werden.EXTRA Neue CDU-Ratsmitglieder: Eigentlich sollten in dieser Gemeinderatssitzung die Nachfolger der beiden ausgeschiedenen CDU-Ratsmitglieder (der TV berichtete) in ihr Amt eingeführt werden. Doch: Andrea Picko konnte aus privaten Gründen nicht an der Sitzung teilnehmen, und ein zweiter Nachrücker ist noch nicht definitiv gefunden. (api)

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