"Die Arbeiten sind unaufschiebbar"

Mit der 2009 beginnenden Sanierung der Ehranger Brücke begründet der Landesbetrieb Mobilität die Unaufschiebbarkeit der parallel betriebenen Großbaustellen A 602, B 52 und A 64 (Sauertalbrücke).

Trier/Sirzenich. Dem Technischen Geschäftsführer des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Bernd Hölzgen ist bewusst, dass den Kraftfahrern im Raum Trier zurzeit viel zugemutet wird. Drei Großbaustellen sorgen gleichzeitig und in einem eng begrenzten Raum insbesondere im Berufsverkehr für erhebliche Staus: Instandsetzungsarbeiten auf der A 602 in Höhe Kenn/Ruwer, auf der B 52 zwischen Trier-Ehrang und der "Dicken Buche" bei Sirzenich und schließlich die Sanierung der Sauertalbrücke bei Langsur-Mesenich.

"Die Arbeiten sind wegen der schlechten Straßenzustände dringend und im Hinblick auf die im Jahr 2009 beginnenden Bauarbeiten an der Moselbrücke Ehrang unaufschiebbar", sagt Hölzgen. Auf zwei Jahre schätzt er den Sanierungsaufwand für die Moselbrücke.

Dem Vorstoß von Landrat Günther Schartz, die B 52-Gefällstrecke ab der Biewerbachtalbrücke analog zur Steigungsstrecke zweispurig auszubauen, um an dieser Stelle ein Nadelöhr und damit Staus zu vermeiden, räumt Hölzgen keine Erfolgsaussichten ein: "Drei Kilometer talwärts zwischen zwei Brücken-Engpässen die Straße vierspurig auszubauen, macht keinen Sinn." Außerdem liege dafür kein Baurecht vor, so der LBM-Techniker. Jedoch soll laut Hölzgen bergauf die zweite Spur über das Nadelöhr "Dicke Buche" hinaus weiter geführt werden. An diesem Engpass habe es häufiger Unfälle gegeben, weil Autofahrer noch auf den letzten Drücker LKW überholen wollten.

Für die Fahrbahnerneuerung auf der viel befahrenen B 52 (26 000 Fahrzeuge, darunter 4000 LKW täglich) hat sich der LBM für ein modernes, umweltfreundliches Recycling-Verfahren entschieden (siehe "Extra")

Bis Anfang November - normale Witterungsbedingungen vorausgesetzt - wird die Sauertalbrücke (A 64) in Fahrtrichtung Luxemburg auf eine Spur reduziert. Für die Instandsetzung fallen Schweißarbeiten an, die Arbeiter von zwei an der Brücke befestigten Fahrgerüsten vornehmen werden und für die das Bauwerk nach Mitteilung des Autobahnamtes Montabaur möglichst frei von Schwingungen und Erschütterungen bleiben muss. Es besteht ein Tempolimit von 60 Stundenkilometern. Alle weiteren Arbeiten sollen ohne Verkehrsbehinderungen stattfinden.

Der zweite Bauabschnitt in Fahrtrichtung Trier soll aus bautechnischen Gründen erst im kommenden Jahr vorgenommen werden. Durch die hohe Verkehrsbelastung müsse trotz der angestrebten Optimierung des Bauablaufs mit täglichen Staus gerechnet werden, teilt der LBM mit. EXTRA Kaltrecycling im Straßenbau: Bei diesem Verfahren wird der Straßen-Oberbau unter vollständiger Wiederverwendung der vorhandenen Baustoffe erneuert. Das ist ökologisch sinnvoll, weil die Stoffe nicht mehr transportiert und an anderer Stelle aufbereitet werden müssen, und es spart Zeit und Geld. In einem Arbeitsgang fräst eine Maschine die alte Straßenschicht ab, vermischt das Material mit Bitumen-Emulsion, Wasser und Zement, und bringt die neue Schicht wieder auf. Darauf kommen noch zwei konventionelle Tragschichten, was dazu führt, dass der neue Belag etwa 15 bis 20 Zentimeter höher wird als der alte. Auf der B 52 läuft dieses Verfahren als Pilotprojekt, das von der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) betreut wird. Bisher wurde dieses Verfahren überwiegend auf weniger stark befahrenen Kreis- oder Landesstraßen angewandt. Von den dafür eingesetzten Baumaschinen gibt es nur zwei in Deutschland. Das Gerät wiegt 75 Tonnen, hat 1300 PS und kostet drei Millionen Euro. (alf)

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