Die Jugend macht mobil

Zu wenig Räume, zu wenig Geld: Das Haus der Jugend Konz hat dennoch viele Pläne für die Zukunft. Unter anderem will es sich um die Problematik der "Konz Clique" kümmern.

Konz. "Da müssen wir etwas tun!" Die Aufforderung der Mitarbeiter im Haus der Jugend (HDJ) Konz ist deutlich. Im Rahmen der Mitgliederversammlung am Montagabend machte Dietmar Grundheber, Leiter des Netzwerks für Kinder und Jugendarbeit sowie des HDJ, klar, dass unter anderem die Problematik der "Konz Clique" (KC) im Fokus der zukünftigen Jugend-Arbeit stehen sollte. Hip-Hop als Schlüssel zur Jugend-Clique

"Wir haben herausgefunden, dass der Zugang zu diesen Jugendlichen vor allem über den Hip-Hop gelingen könnte", erklärt Grundheber. Die Musik, die die KC momentan selbst produziere und auch auslebe sei sehr Gewalt verherrlichend. "Die Inhalte sprechen von Brutalität und Drogen und sind gegen die heutige Gesellschaft gerichtet. Viele Songs beinhalten zudem sexistische Passagen." Doch bislang hat das Haus der Jugend kaum Möglichkeiten, in diesem Bereich zu reagieren. Zwei grundsätzliche Probleme machen ihm - wie auch bei anderen Projekten - einen Strich durch die Rechnung: Zum Einen ist es die Raumknappheit. "Das Haus platzt aus allen Nähten", sagt Walfried Heinz, Vorsitzender des Trägervereins. Und Grundheber ergänzt: "Oft sind die Räume schon mehrfach belegt, um die Gruppen unterzubringen." Er geht sogar noch weiter: "Es droht uns zunehmend der Verlust der Altersgruppe ab 16 Jahren, da zeitgemäße und adäquate Räume fehlen, um jugendspezifische Themen und Ausdrucksformen wie Musik oder Tanz und Mediengestaltung umzusetzen." Die Suche nach einem neuen Standort gehe indes weiter, sagt der Vorsitzende Heinz.Nicht nur die Räumlichkeiten sind knapp, auch die Finanzen - das zweite allgegenwärtige Problem. Der Haushalt des Trägervereins ist mit einem Volumen von rund 500 000 Euro ausgeglichen, große Sprünge sind nicht drin. Dabei hätten die Konzer Pädagogen schon recht konkrete Vorstellungen, wie sie zusätzliches Geld einsetzen könnten. Mit Blick auf die Konz-Clique-Problematik würde Grundheber gerne ein mobiles Video- und Soundstudio anbieten. Und die Fortführung des Webmobil-Angebots mit Internet-Café, Jugendberufshilfe und themenbezogenen Projekten wäre ebenso wünschenswert. Doch bislang sieht es so aus, als werde diese mobile Aktion am 31. August auslaufen. Dabei passe das Webmobil weiterhin genau in den Zweig hinein, den Grundheber ausbauen will: die mobile Jugendarbeit. Besonders das feuerrote Spielmobil erfreue sich in der Stadt und Verbandsgemeinde (VG) Konz, aber auch in den VG Trier-Land und Schweich großer Beliebtheit. Angebote kommen zu den jungen Leuten

Nun wolle man auch ein entsprechendes Angebot für Jugendliche mit Kletterwand, Bühne und mehr in Angriff nehmen. Außerdem gebe es Bestrebungen, das Kinder kino, das im HDJ stattfinde, zum Bestandteil des Spielmobils zu machen. Der Hintergedanke Grundhebers: "Wir können nicht erwarten, dass die Jugendlichen zu uns kommen. Also fahren wir raus."

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