Die Marke Konz entwickeln

KONZ. Das Leben und die Geschäfte im Zentrum ankurbeln sind einige der Ziele, die durch die Studie zur Innenstadtentwicklung Konz (der TV berichtete) neu gesetzt wurden. Basisstudien belegen, dass die großen Geschäfte am Rand der Stadt auch positive Auswirkungen auf den Facheinzelhandel haben.

Nicht alle großen Geschäfte der Stadt werden im Konzer Stadtkern getätigt. In Einkaufszentren wie in Könen beziehungsweise beim Möbelriesen Möbel Martin wechselt täglich viel Geld den Besitzer. Sie wirken wie Magnete auf Kunden und erzielen deutlich mehr Umsatz, als im Einzugsgebiet der Stadt an Kaufkraft vorhanden ist. "Grundsätzlich bringen Geschäfte wie Möbel Martin auch eine höhere Kundenfrequenz in die Innenstadt", erklärt der Geograf Markus Epple von der Beratungsgesellschaft Markt und Standort in Nürnberg, die die Standortanalyse erstellt hat. Der Einzelhandel könne davon bereits jetzt profitieren, ist er sich sicher. Schließlich gebe es Kunden, die bereit seien, locker 20 bis 30 Kilometer zu fahren, um sich Möbel anzuschauen. Diese Menschen seien dann auch bereit, länger vor Ort zu bleiben, in die Innenstadt zu gehen, um dort einen Kaffee zu trinken oder bummeln zu gehen, sagt er. Dieses Interesse und Potenzial möchten die Stadtentwickler möglichst effektiv nutzen. Man müsse beispielsweise gestalterisch tätig werden, um die Kunden auf die Angebote in der Innenstadt hinzuweisen, erklärt Epple. "Die Wegekonzepte müssen stimmen", sagt er. Von Vorteil für die Einzelhändler und Gastronomen im Stadtkern sei es, wenn man es schaffe, die Kunden für einen längeren Zeitraum in der Innenstadt zu halten. Deshalb sei dort die "Attraktivität natürlich das A und O", ergänzt Epple. Die Einführung eines Wegekonzepts hält auch Thomas Lepping, Moderator des Stadtentwicklungsprozesses, für wichtig. "Das ganz Entscheidende sind neben dem städtebaulichen Aspekt die Menschen", erklärt Lepping auf TV-Anfrage. Es reiche nicht, einfach ein Schild hinzustellen, das auf die Innenstadt verweise: "Da fehlt die Botschaft, der Inhalt und die Emotion". Man müsse versuchen, die Marke Konz aufzubauen. Dazu sei es wichtig, die Besonderheiten des Standorts mit seinem klassischen Einzelhandel und weiteren Aspekten herauszustellen. Das sei zwar ein schwieriger Prozess, sei "aber keineswegs unmöglich", zeigt er sich optimistisch. Derzeit gebe es einen positiven Rückenwind, die kommunalen Politiker und die Stadtverwaltung wollten den Weg gehen, schildert Lepping. Auch Bürgermeister Winfried Manns sieht der Zukunft der Konzer Innenstadt optimistisch entgegen. Die städtischen Gremien und das Stadtmarketing befassen sich derzeit mit den Möglichkeiten der Entwicklung, Planungsgespräche finden diese Woche statt. Außerdem hofft Manns, Fördermittel aus Mainz zu erhalten, um die Stadtentwicklung voranzutreiben.

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