Die Natur wird zum Atelier

Raus in die Natur, rein in das "Freiluftatelier" des internationalen Symposions "Skulptur am Fluss": Zehn Bildhauer kreieren in den kommenden Wochen in Kanzem am sogenannten Altarm der Saar sowie an der Ölmühle in Niedermennig neue Skulpturen für den Skulpturenweg Rheinland-Pfalz.

Kanzem/Konz-Niedermennig. Weithin ist das schwere Gerät zu hören, das sich, geführt von der Hand des Bildhauers Jürgen Waxweiler, durch einen großen Sandstein-Block schlägt. Mit einem Elektro-Meißel arbeitet er am sogenannten Altarm der Saar in Kanzem erste grobe Züge seiner Skulptur heraus. Passanten und Radfahrer beobachten neugierig, was dort passiert. Einige stellen interessiert Fragen, andere blicken skeptisch drein. Dabei ist der Dialog mit den Künstlern stets willkommen. Drei Bildhauer beraten vor einem riesigen Sandstein stehend, wie sie bei der Bearbeitung vorgehen sollen. Bei Jürgen Waxweiler wirbeln bereits Steinsplitter und Staub um den Stein herum. Seine Schutzbrille muss er hin und wieder abwischen, damit er genau im Blick hat, wie das Naturmaterial durch Muster und Furchen allmählich ein neues Gesicht erhält. Ein Modell zeigt bereits, wie Waxweilers Skulptur am Ende des Symposions aussehen soll. Zentrales Thema seiner Arbeiten ist der Kopf. Zwischen Himmel und Erde

"Nicht als Bild oder Abbild, sondern als Formidee", sagt der Künstler aus Traben-Trarbach. Einen Namen hat sein Werk schon vor Beginn: großer Meteor. Denn seine "Himmelserscheinung" werde oberhalb des Wawerner Herrenbergs zwischen Himmel und Erde in der Horizontlinie stehen."Es ist ein traumhaft schöner Standort", schwärmt er.Waxweiler ist einer von zehn Bildhauern, die am dritten Bildhauersymposion (nach 1999 und 2001) der Verbandsgemeinde Konz teilnehmen, das diese Woche begonnen hat. An der Ölmühle in Niedermennig sowie in Kanzem arbeiten die Künstler aus Deutschland, Irland, Island, Italien und den Niederlanden bis zum 7. September unter freiem Himmel. Die Skulpturen sollen auf dem Erlebnispfad Konzer Tälchen, in Könen, Kanzem, Tawern, Wawern und Wiltingen ein weiteres Teilstück des Skulpturenwegs Rheinland-Pfalz ergänzen (ein weiterer Bericht folgt). Offiziell eröffnet wird das Bildhauersymposion heute mit einer Vernissage um 18.30 Uhr im Kloster Karthaus. Zur Einführung spricht Cornelieke Lagerwaard vom Museum St. Wendel. Im Kloster zeigen alle beteiligten Künstler Arbeiten aus ihren Ateliers. Anschließend werden die Künstler sowie alle Besucher gegen 20 Uhr bei der Ölmühle in Niedermennig inmitten der Steine willkommen geheißen. Auch interessierte Bürger sind eingeladen, dort mit den Künstlern Kontakt aufzunehmen.

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