Diskussion ums Wasser

Die Anstalt öffentlichen Rechts "Wasserversorgung Saar-Obermosel" soll in wenigen Tagen in Kraft treten. Konzer Verbandsgemeinderatsmitglieder haben in Zusammenhang mit Satzungsänderungen nochmal ihre kontroversen Haltungen zum Thema deutlich gemacht.

Konz. 19 Ja-Stimmen und elf Nein-Stimmen: Die Abstimmungsergebnisse in der jüngsten VG-Ratssitzung zu Satzungsangelegenheiten im Zusammenhang mit der Kooperation "Wasserversorgung Saar-Obermosel" (der TV berichtete) zeigen, wie kontrovers die Debatten dazu geführt worden sind.

Bürgermeister Karl-Heinz Frieden betonte die Vorteile aus der Auflösung des Kreiswasserwerks und der Kooperation der VG-Werke Konz und Saarburg in einer Anstalt des öffentlichen Rechts (AÖR). Ihre Aufgabe ist zunächst die Wassergewinnung im Wawerner Bruch und im Mannebachtal, die Aufbereitung des Rohwassers im zentralen Hochbehälter Mannebach und die Weiterverteilung des Trinkwassers zu den Übergabestellen der VG-Werke Konz und Saarburg. Beabsichtigt ist in Zukunft auch die Wasser-Lieferung an Dritte.

Daraus ergeben sich laut Frieden Synergie-Effekte wie beispielsweise Einsparungen in den Personalkosten im Verwaltungsbereich, gemeinsame Einkaufsplattformen, eine Optimierung der Materialbewirtschaftung, gemeinsame Rufbereitschaften und die Optimierung des Fuhrparks.

"Wir haben der AÖR im Grundsatz zugestimmt, und wir werden auch die Satzungsbeschlüsse mittragen", sagte CDU-Fraktionsvorsitzender Friedhelm Schücker. Ein ähnliches Signal kam vom FDP-Fraktionsvorsitzenden Franz Görtz.

Gegenwind erhielten die AÖR-Befürworter dagegen aus den Reihen der SPD, der Grünen und Teilen der FWG. "Die SPD-Fraktion sieht in dieser Art der Kooperation keine Stärkung unserer Werke und vor allen Dingen keine Entlastung der Entgeltzahler", sagte SPD-Sprecher Lothar Rommelfanger. Vielmehr erinnerte er an den letztlich abgelehnten SPD-Vorschlag zur Schaffung eines einzigen gemeinsamen Wasserwerks auf der Ebene der beiden VG.

Grünen: "Verfestigung der CDU-Machtposition"



Für die Grünen steht indes fest: "Die Bürger verlieren die Möglichkeit, sich über die politische Beschlussfassung zu ihrer Wasserversorgung zu informieren. Und der Kreistag verliert seine Mitbestimmungsrechte", erläuterte Grünen-Mitglied Klaus Rohles. "Im Ergebnis ist die Gründung der AÖR lediglich eine Verfestigung der Machtposition der Mehrheitsfraktion, derzeit CDU."

Im Namen der AÖR-Gegner aus der FWG gab Maria Schmitz zu bedenken, dass konkret rund "6000 Kunden des Kreises in fünf Jahren 100 Prozent mehr zahlen müssen als bei ihrem alten Anbieter". Sie seien "die einzigen Verlierer in dieser Geschichte". Im folgenden einigte sich die Mehrheit des Rates darauf, den Wasserpreis der Verbandsgemeindewerke Konz auf 1,95 Euro pro Kubikmeter zu belassen (ausführlicher Bericht folgt).

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