Drei Projekte für ein schöneres Konz

Konz · Die Konzer Verwaltung will beim Entwicklungsprogramm Aktives Stadtzentrum Vollgas geben. Dem städtischen Bauausschuss geht das zu schnell. Das Gremium will erst Kostenschätzungen, bevor es die Planung vorantreibt.

 An diesen drei Orten in Konz soll sich nach dem Willen der Verwaltung bald etwas ändern (von links): am Saarufer, im Maierspark und am Lokschuppen. Doch die Mitglieder des Bauausschusses verlangen jetzt mehr Informationen über die Vorhaben, um vernünftig entscheiden zu können. TV-Fotos (3): Christian Kremer

An diesen drei Orten in Konz soll sich nach dem Willen der Verwaltung bald etwas ändern (von links): am Saarufer, im Maierspark und am Lokschuppen. Doch die Mitglieder des Bauausschusses verlangen jetzt mehr Informationen über die Vorhaben, um vernünftig entscheiden zu können. TV-Fotos (3): Christian Kremer

Foto: (h_ko )

Konz Es hört sich so schön an: ein neues, schöneres Saarufer, ein großzügiger Park in direkter Innenstadtnähe und ein zentrumsnaher Raum für die freie Kulturszene. Das sind Projekte, die sich viele Kommunen wünschen. Die Stadt Konz hat vor, sie umsetzen. Im Rahmen des Förderprogramms Aktives Stadtzentrum will die Konzer Verwaltung Nägel mit Köpfen machen. Hintergrund dieser Eile ist, dass das Programm 2011 begonnen hat und zehn Jahre läuft. Die 75-prozentige Förderung ist nur für Projekte in dem Bereich zu erwarten, die vor 2021 umgesetzt werden.
Deshalb will die Verwaltung gleich drei zentrale Projekte auf einmal vorantreiben: Die Umgestaltung des Maierparks, die Verschönerung des Saarufers und die Sanierung des ehemaligen Lokschuppens in der Bahnhofstraße.
Allerdings hat sie in der jüngsten Sitzung des Bauausschussses der Stadt Konz zunächst einen Dämpfer erhalten. Eigentlich sollten Grundsatzbeschlüsse zu den drei Projekten fallen, so dass auch der Stadtrat am heutigen Dienstag, 24. Oktober, darüber beraten könnte. Doch Pustekuchen: Alle drei Projekte werden heute höchstwahrscheinlich von der Tagesordnung gestrichen.
Die Verwaltung wird das zumindest vorschlagen, weil die Mitglieder des Bauausschusses ohne grobe Kostenschätzungen und weitere Diskussionen mit ihren Fraktionen keine Entscheidung fällen wollten. Alle drei Projekte wurden vertagt. Der TV gibt trotzdem schon einen Überblick über die Pläne.

Saarufer Das Saarufer an der L 137/Saarstraße soll verschönert werden. Im Bauausschuss hat das Planungsbüro von Karl-Heinz Fischer erstmals Pläne für dieses Prestigeprojekt vorgestellt. Bürgermeister Karl-Heinz Frieden sagt: "Direkten Zugang zum Fluss haben wir sonst nirgends in Konz, nur hier am Saarufer."
Planer Fischer und seine Mitarbeiter wollen dem Saarufer von der Konzer Brücke bis zum Ortsausgang in Richtung Filzen ein komplett neues Antlitz verpassen und die Wegeführung in diesem Bereich optimieren. Fischer: "Es gibt bisher zu viele Wege, die zum Ufer führen." Künftig soll es nur noch einen 3,50 Meter breiten Rad- und Fußweg geben, der deutlich von der Straße getrennt wird. Am Ufer soll es mehrere Stellen mit Sitztreppen geben, die Zugang zur Saar gewähren.
Direkt an der Konzer Saarbrücke könnte ein mobiler Kiosk hin. Im Rahmen der Neugestaltung müssen laut dem Planungsbüro wahrscheinlich etliche Bäume gefällt werden. Laut der Verwaltung handelt es sich durchweg um Eschen, die von einem Pilz befallen sind und ohnehin keine große Lebenserwartung haben. Ersatzweise sollen heimische Laubbäume neu gepflanzt werden.

Maierspark Im direkten Zusammenhang mit dem Saarufer steht die Neugestaltung des Maiersparks. Durch ihn soll der Radverkehr künftig auch in die Innenstadt geführt werden, wenn es nach den Planern geht.
Das Besondere an der Umgestaltung des Parks ist, dass dort gleich zwei Förderprogramme greifen könnten. Weil es nicht nur um die Verschönerung des Parks geht, sondern auch um die Renaturierung des Faulbachs und des Maiersbachs, greift auch das Programm Aktion Blau Plus. Damit fördert die EU Kommunen, die eine europäische Wasserrichtlinie umsetzen, indem sie Gewässer naturnaher gestalten ("Ein neues Gesicht für den Maierspark", TV vom 9. Oktober).

Lokschuppen Der Lokschuppen in der Bahnhofstraße 59 gehört der Stadt Konz. Das Gebäude befindet sich allerdings in einem sehr maroden Zustand.
Laut der Konzer Stadtverwaltung hat die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion schon einer Förderung der Sanierung des Schuppens zugestimmt, wenn die Stadt ihn für die Allgemeinheit nutzt.
Laut der Verwaltungsvorlage könnte der Schuppen zum Beispiel als Ausstellungsfläche für eine Sammlung von Werken des Künstlers Paul Magar fungieren, die im Besitz der Stadt Konz sind. Außerdem seien schon Gespräche mit dem Vorsitzenden des Tufa-Vereins gelaufen, der sich in Trier um die freie Kulturszene kümmert. Damit das Projekt realisiert werden kann, will die Verwaltung das Projekt in den städtischen Haushalt für das Jahr 2018 aufnehmen.Extra: STIMMEN AUS DEM AUSSCHUSS

Drei Projekte für ein schöneres Konz
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Zum Maierspark:Hermann-Josef Momper (FWG): "Ein bisschen mehr Futter brauchen wir für einen Grundsatzbeschluss." Thomas Henter (CDU): "Das ist ihre (gemeint ist das Planungsbüro) ureigenste Aufgabe, uns zu diesem Zeitpunkt eine grobe Kostenschätzung zu nennen." Zum Saarufer:Wolfgang Hertel (Die Grünen): "Ich halte die Radwegführung nach Konz-Mitte über den Maierspark nicht für sinnvoll." Josef Geltz (CDU): "Wir sollten uns die gesamte Parkplatzsituation in der Saarstraße noch einmal anschauen." Auf die Frage von Wilhelm Weitzel (SPD), ob das Saarufer an der Konzer Brücke künftig barrierefrei zu erreichen sei, sagt Planer Karl-Heinz Fischer: "Die Steigung beträgt mehr als sechs Prozent." (Bis sechs Prozent gilt eine Rampe als rollstuhlgerecht.) Zum Lokschuppen: Hartmut Karmeier (SPD): "Ich freue mich, wenn es Räume für Kultur in der Stadt gibt, aber können wir diese vielen Dinge bezahlen?" Guido Wacht (CDU): "Wir müssen damit grundsätzlich in die Fraktionen gehen."

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