Duell um den Chefsessel - Grüner tritt gegen CDU-Bürgermeister der Verbandsgemeinde Konz an

Konz · Der amtierende Konzer Bürgermeister Karl-Heinz Frieden (CDU) und Sascha Gottschalk (Die Grünen) wollen Bürgermeister der Verbandsgemeinde Konz werden. Weil SPD, FWG und FDP keine Kandidaten nominiert haben, wird die Wahl am 13. März zu einem Duell. Das gab es in derselben Konstellation schon 2014.

 Ein Duell gab es schon 2014: Bei der Stadtbürgermeisterwahl hat sich Sascha Gottschalk (Bündnis 90/Die Grünen, rechts) Amtsinhaber Karl-Heinz Frieden (CDU) geschlagen gegeben. In diesem Jahr konkurrieren sie erneut um das Amt des Verbandsgemeindechefs.TV-Fotos: Christian Kremer/Alexander Schumitz/Archiv

Ein Duell gab es schon 2014: Bei der Stadtbürgermeisterwahl hat sich Sascha Gottschalk (Bündnis 90/Die Grünen, rechts) Amtsinhaber Karl-Heinz Frieden (CDU) geschlagen gegeben. In diesem Jahr konkurrieren sie erneut um das Amt des Verbandsgemeindechefs.TV-Fotos: Christian Kremer/Alexander Schumitz/Archiv

Konz. Die dritte Urwahl zum Bürgermeister der Verbandsgemeinde Konz steht an. Am Sonntag, 13. März, dürfen die Bürger in der Stadt Konz und den umliegenden Dörfern einen neuen Verwaltungschef wählen.

Wie bei der Wahl zum ehrenamtlichen Konzer Stadtbürgermeister vor zwei Jahren können sie sich zwischen Sascha Gottschalk (Die Grünen, Foto oben) und dem amtierenden Bürgermeister Karl-Heinz Frieden (CDU, Foto unten) entscheiden. Frieden hat beide Ämter in Personalunion inne. Bei der Stadtbürgermeisterwahl 2014 hat er sich mit 64,1 Prozent der Stimmen gegen Gottschalk (35,1 Prozent) durchgesetzt. Nun steht dasselbe Duell - mit einem größeren Wählerkreis - noch einmal an.

Dass es wieder zu einem Duell kommt, liegt daran, dass die anderen Fraktionen aus dem Verbandsgemeinderat - SPD, FWG und FDP - keine eigene Kandidaten ins Rennen schicken. Dass es "nur" zu einem Duell kommt, ist in der Geschichte der Urwahlen des VG-Bürgermeisters nicht neu. Die Bürger in der VG wählen seit 2001 ihren Verwaltungschef selbst - vorher war der VG-Rat zuständig. Schon bei der ersten Urwahl gab es ein Duell. Der spätere SPD-Landtagsabgeordnete Alfons Maximini scheiterte an Amtsinhaber Winfried Manns (CDU). Maximini holte 41,05 Prozent der Stimmen, Manns 58,95 Prozent.
Bürgermeisterwahl 2016


Nach dem Wechsel von Manns zum Städte- und Gemeindebund, 2008, konkurrierten sogar vier Kandidaten um den Chefsessel im Konzer Rathaus. Karl-Heinz Frieden (CDU/57,15 Prozent) setzte sich im ersten Wahlgang gegen Begoña Hermann (SPD/24,94 Prozent), Detlef Müller-Greis (FWG/11,72 Prozent) und Sabina Quijano (Die Grünen/6,19 Prozent) durch.
Auch dieses für den Amtsinhaber traumhafte Ergebnis hat dazu geführt, dass sich die Parteien ganz genau überlegt haben, ob sie einen Kandidaten ins Rennen schicken.

Egon Sommer, Gemeindeverbandsvorsitzender der SPD in der VG Konz bestätigt das: Wer die Lage in Konz kenne, wisse, dass sich nur jemand verschleißen würde. Gerade, wenn er gegen den Amtsinhaber in der CDU-Hochburg Konz antrete. "Es will keiner etwas verbrennen, das nur Qualm erzeugt", kommentiert Sommer.
Trotzdem habe die SPD nach einem möglichen Kandidaten gesucht, sogar bundesweit per Anzeige in der Monatszeitschrift, der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik. "Wir haben alle möglichen Fühler ausgestreckt, wollten aber nicht gewaltsam einen Kandidaten herbeizerren", lautet Sommers Fazit. "Ich gehe davon aus, dass Herr Gottschalk keine Chance hat."
Laut Sommer will die SPD auch keinen der beiden anderen Kandidaten im Wahlkampf unterstützen.

Detlef Müller-Greis, FWG-Fraktionssprecher im VG-Rat, tritt selbst als Direktkandidat für die Landtagswahl an und wollte deshalb nicht erneut als VG-Bürgermeister kandidieren.
"Wir haben niemanden gefunden, der die Befähigung und gleichzeitig die privaten und beruflichen Freiheiten hätte, das Amt auszuüben."
Immerhin müsse dem Bewerber im Falle eines Wahlsiegs nach Ende der Legislaturperiode wieder eine Rückkehr in den normalen Beruf möglich sein. Die FWG werde im Wahlkampf neutral bleiben und keinen der beiden Kandidaten offen unterstützen, versichert Müller-Greis. FDP-Fraktionssprecher Franz Görtz, dessen Partei bisher noch nie einen eigenen Kandidaten ins Rennen geschickt hat, meint hingegen: "Wir werden den jetzigen Kandidaten unterstützen", und fügt scherzhaft hinzu. "Der ist jetzt lang genug im Amt, und wir haben ihn erzogen."Meinung

Spannung bleibt vermutlich ausVon Christian Kremer

Dass die SPD und FWG keine Kandidaten bei der Wahl zum Bürgermeister der Verbandsgemeinde Konz aufstellen, macht den Wahlkampf langweilig. Denn so mischen weder die zweit- noch die drittgrößte politische Gruppierung in der VG beim Rennen um den Chefsessel im Konzer Rathaus mit. Und: Genau in dieser Konstellation gegen Grünen-Kandidat Sascha Gottschalk hat sich Karl-Heinz Frieden (CDU) deutlich bei der Stadtbürgermeisterwahl im Jahr 2014 durchgesetzt. Dieses Ergebnis deutet schon klar den Trend für die bevorstehende Wahl an. Auch wenn Gottschalk beteuert, dass er gewinnen will, wäre sein Sieg eine Riesenüberraschung. Schon das Knacken der 40-Prozent-Marke wäre ein Achtungserfolg. Trotz dieser Umstände ist es gut für die Demokratie, dass die Wähler zwischen zwei Kandidaten entscheiden können. Denn ohne Gegenkandidaten müsste der Sinn einer Urwahl des Bürgermeisters hinterfragt werden. Wäre es nicht pure Geldverschwendung, eine Wahl ohne Alternative abzuhalten? Wenn ein Amtsinhaber gegen ein "Nein" auf dem Wahlzettel anträte? c.kremer@volksfreund.de

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