Ein Briefkasten auf Reisen

"Wir sind darüber nicht gerade erfreut", sagt Ortsvorsteher Peter Wincheringer über die Pläne der Post, den Briefkasten an der Könener Straße abzumontieren. Er soll seinen neuen Platz im Gewerbegebiet am Norma-Supermarkt finden.

 Ungewisse Zukunft: Bleibt er stehen oder zieht er um? Der Briefkasten in der Könener Straße steht seit Jahrzehnten an seinem Platz. TV-Foto: Anke Pipke

Ungewisse Zukunft: Bleibt er stehen oder zieht er um? Der Briefkasten in der Könener Straße steht seit Jahrzehnten an seinem Platz. TV-Foto: Anke Pipke

Konz-Könen. Er steht seit Kriegsende an dieser Stelle, doch nun soll er weichen. Der Briefkasten an der Könener Straße 29 gehört zu der ehemaligen Poststelle und steht am Wegesrand der stark befahrenen B 51 - noch. Denn nun hegt die Post Pläne, ihn ins Gewerbegebiet zu versetzen. "Dort gibt es eine Postpoint-Filiale und eine relativ stark frequentierte Packstation", sagt Alexander Böhm, Pressesprecher der Post. Daher sei es sinnvoll, den Briefkasten dorthin zu verlegen. Laut Ortsvorsteher Peter Wincheringer gibt es bei diesem Prozedere allerdings vertragsrechtliche Schwierigkeiten. Damit der Kasten dennoch verkehrszentral liegt, "ist angedacht, ihn zum Norma zu stellen", erläutert Wincheringer. Seit Oktober vergangenen Jahres verfolgt die Post dieses Verlegungs-Vorhaben, zurzeit steht sie in Verhandlungen mit der Stadt Konz. "Wir halten es nicht für richtig, dass der Briefkasten verlegt werden soll", sagt Beigeordneter Karl-Heinz Frieden in Vertretung für Bürgermeister Winfried Manns. Das mache aus seiner Sicht nur Sinn, wenn man durch den neuen Standort mehr Kunden bedienen könne. Das sehe er in diesem Fall nicht. Alternativen ohne Aussicht auf Erfolg

Ortsvorsteher Wincheringer hat indes versucht, im Gespräch mit der zuständigen "Niederlassung Brief" Alternativen zur Briefkasten-Verlegung zu finden. "Ich habe darum gebeten, einen zusätzlichen Briefkasten zu installieren", sagt Wincheringer. "Doch da hat sich die Post auf die gesetzlichen Regelungen zurückgezogen." Soll heißen: Laut Post-Universaldienstleistungsverordnung (PUDLV) müssen Briefkästen "so ausreichend vorhanden sein, dass die Kunden in zusammenhängend bebauten Wohngebieten in der Regel nicht mehr als 1000 Meter zurückzulegen haben, um zu einem Briefkasten zu gelangen." Das sei in Könen mit seinen weiteren Briefkästen an der Ecke Brunnenstraße/B 51 und in der Waldstraße mehr als erfüllt, sagt Böhm auf TV-Anfrage. Könne man denn nicht den Briefkasten in der Brunnenstraße verlegen? So lautete eine weitere Frage von Ortsvorsteher Wincheringer. Antwort der Post: "Nein." Dieser gehöre zur Filiale in der Saarburger Straße. Und der Kasten in der Waldstraße soll nach Meinung des Könener Stadtteil-Chefs stehen bleiben, um die Erreichbarkeit im Könener Teil Hödstadt zu gewährleisten. Bis die Verhandlungen zwischen Stadt und Post abgeschlossen sind, bleibt der Könener Straße ihr Briefkasten zunächst erhalten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort