Ein Parkplatz ohne Autos - Neue Fläche am Luxemburger Damm in Konz ist fertig

Konz · Konz hat einen neuen Parkplatz, aber niemand nutzt ihn. Die 120 Stellplätze für Pendler am Bahnhaltepunkt Kreuz-Konz bleiben bisher verwaist. Die Autofahrer stellen ihre Fahrzeuge lieber auf der gegenüberliegenden Straßenseite ab.

 Während der offizielle Mitfahrerparkplatz leer ist, stehen auf dem Kundenparkplatz bei Möbel Martin etliche Pendler. TV-Fotos (2): Christian Kremer

Während der offizielle Mitfahrerparkplatz leer ist, stehen auf dem Kundenparkplatz bei Möbel Martin etliche Pendler. TV-Fotos (2): Christian Kremer

Foto: (h_ko )

Konz. Der Bund hat 140 000 Euro in einen neuen Parkplatz zwischen dem Möbel-Martin-Kreisel und dem Haltepunkt Konz-Kreuz investiert. 120 Autos könnten dort parken. Aber: Der Platz ist leer. Obwohl ein Schild drauf hinweist, dass es sich um einen Mitfahrerparkplatz des Landesbetriebs Mobilität handelt, steht kein einziges Fahrzeug auf der verwaisten Fläche. Wandert der Blick hinüber zum benachbarten Parkplatz von Möbel Martin, ist direkt klar, wo die Berufspendler stehen: Dort, wo sie immer standen - auf dem Kundenparkplatz des benachbarten Möbelhauses. Die Lücken in der Nähe der Straße Luxemburger Damm, die der Bund bisher für Pendler gepachtet hatte, sind belegt.

Auf TV-Anfrage sagt Klaus Wagner vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) zum freigegebenen Pendlerparkplatz: "Offensichtlich brauchen die Verkehrsteilnehmer noch eine gewisse Umgewöhnungszeit." Die Mitbenutzung des Kundenparkplatzes bei Möbel-Martin entziehe sich dem Einfluss des LBM: "Ob der Eigentümer dies dauerhaft duldet, können wir nicht sagen."
Eine Anfrage bei Möbel Martin ließ das Unternehmen mit Sitz in Saarbrücken bis Redaktionsschluss unbeantwortet. Ob den Autofahrern, die ihre Fahrzeuge weiterhin dort abstellen, Konsequenzen drohen, bleibt unklar. cmk
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Zu viele Stellplätze an einem Fleck
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Das zeigt die kuriose Parkplatz-Geschichte in Konz. Die Fahrer parken lieber auf den bisher gewohnten Stellplätzen am Möbelhaus statt ihre Autos auf der Fläche am Bahnhaltepunkt abzustellen. Eigentlich ist das halb so schlimm - wenn da nicht die 140 000 Euro wären. Sie wurden für einen möglicherweise überflüssigen Parkplatz ausgegeben. Warum konnte der Bund zum Beispiel nicht Stellplätze von Möbel Martin kaufen statt neu zu bauen? Immerhin sind an normalen Wochentagen meist Hunderte Parkplätze auf dem Gelände des Möbelhauses frei. Da erschließt sich der Bedarf an zusätzlichen Stellplätzen nicht. Hier wäre eine Einigung zwischen dem Unternehmen und dem Bund wünschenswert gewesen. Denn Aktionstage mit vielen Besuchern sind meist am Wochenende. Da bleiben die meisten Pendler zu Hause - oder parken dort, um zu shoppen. c.kremer@volksfreund.de

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