Einkaufen bei Mondenschein

KONZ. Seit einigen Wochen bieten gleich mehrere Supermärkte in Konz Öffnungszeiten bis in den Abend hinein an. Die langen Einkaufsmöglichkeiten werden nach Aussagen der Marktleiter nicht überall gut genutzt.

Der Kühlschrank ist leer, der Einkaufskorb auch. Der Terminkalender allerdings quillt nahezu über, sodass aus dem pünktlichen Feierabend mal wieder nichts wird. Bis alles abgearbeitet ist, hat der Supermarkt um die Ecke mal wieder zu, und der Kühlschrank bleibt leer. Öffnungszeiten bis 22 Uhr

Solche Szenen dürften mittlerweile bei allen der Vergangenheit angehören, denn seit der Änderung des Ladenschlussgesetzes im Dezember vergangenen Jahres haben viele Supermärkte bis 22 Uhr geöffnet. Auch in Konz können die Kunden noch nach 20 Uhr ihre Einkäufe erledigen. Ob Großeinkauf für die ganze Familie oder Chips und Bier für einen langen Fernsehabend, bis 21 oder 22 Uhr bieten drei Supermärkte in der Stadt ihre Waren an. Die erste Bilanz zu den verlängerten Einkaufszeiten des Kauflands sieht gut aus: "Bisher ist die Resonanz durchweg positiv", erklärt Andrea Kübler, Pressesprecherin in der Konzernzentrale in Neckarsulm. Diese Erfahrung habe man bisher in allen Filialen gemacht. "Das trifft auch für Konz zu. Wir sind rundum zufrieden", sagt sie auf TV-Anfrage. Die Filiale hat von sieben bis 22 Uhr geöffnet. Fünf neue Aushilfskräfte seien wegen der neuen Einkaufszeiten eingestellt worden, erklärt sie.Konsum steigt nicht

Weniger zufrieden zeigen sich die Leiter der weiteren Supermärkte mit verlängerten Öffnungzeiten in Konz. Mario Kömmlinger, stellvertretender Filialleiter des E-Neukaufs in Konz-Könen, sagt, das Angebot werde bislang wenig genutzt. Neue Kräfte seien bei ihnen für die verlängerten Öffnungszeiten von acht bis 21 Uhr bisher nicht eingestellt worden. Ähnliches berichtet auch Rainer Kratochwil, Chef des Rewe-Supermarkts in Konz. "Das Angebot wird nicht richtig genutzt, es könnte mehr sein." Von sieben bis 22 Uhr hat sein Markt geöffnet. Deshalb hat er einige Aushilfen eingestellt und die Arbeitszeiten von zwei auf drei Schichten umgestellt. "Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass der Kunde nicht mehr isst. Er verteilt die Einkäufe nur anders", sagt er. Kratochwil hat beobachtet, dass die Kunden, die nach 20 Uhr seinen Laden betreten, eher kleinere Einkäufe tätigen. Andrea Kübler sagt, es seien dieselben Käuferschichten da wie auch tagsüber. Ihre Kunden greifen laut Kübler auch abends noch beim gesamten Sortiment zu. Kratochwil hat sich vorgenommen, nach einem Jahr Bilanz zu ziehen, ob sich die längeren Öffnungszeiten für sein Geschäft lohnen. Für die weiteren Märkte in Konz werden diese Entscheidungen in den Zentralen getroffen.

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