Einstimmig gegen die Kiesgrube

Eine klare Absage hat der Ortsgemeinderat Wasserliesch dem Antrag der Firma Wacht, am Ortseingang Kies abzubauen, erteilt. Einstimmig verabschiedeten die Ratsmitglieder eine entsprechende Stellungnahme, die endgültige Entscheidung fällt jedoch die Kreisverwaltung.

Wasserliesch. Das Thema Kiesabbau sorgt in Wasserliesch weiterhin für Kontroversen. Einig waren sich dagegen die Mitglieder des Ortsgemeinderats in ihrer offiziellen Stellungnahme: Einstimmig sprachen sie sich gegen die westliche der zwei geplanten Kiesgruben am Ortseingang der Gemeinde aus. Die Firma Wacht will dort auf einer Fläche von insgesamt 50 000 Quadratmetern östlich und westlich der Verbindungsstraße zur B 419 Kies abbauen und die Fläche anschließend rekultivieren. Gegen den Abbau auf dem östlichen Teil, der direkt an das Firmengelände angegrenzt, äußerte die Gemeinde keine Bedenken. "Eine Stellungnahme ist noch keine Ablehnung des Antrags", betonte Ortsbürgermeister Herbert Rausch gleich zu Beginn der Sitzung. Bürgermeister Winfried Manns erläuterte den mehr als 100 Bürgern in der Grundschule das weitere Vorgehen: "Der Ortsgemeinderat gibt eine Stellungnahme ab, die endgültige Entscheidung fällt jedoch die Kreisverwaltung." Bis dahin gebe es jedoch die Möglichkeit, in die Akten Einsicht zu nehmen, Stellung zu beziehen und Anregungen einzubringen.Bedenken hinsichtlich der aktuellen Planung formulierte der Gemeinderat unter anderem zur geplanten Ausfahrt der Kiesgrube auf die Hauptstraße, womit aller Voraussicht nach Verschmutzungen und Verkehrsbehinderungen verbunden sind. Weiterhin wurden auch die täglichen Abbauzeiten von 7 bis 20 Uhr als nicht tolerierbar eingestuft. Auch zur langen Bauzeit äußerte sich der Ortsgemeinderat: "Die Abbaufrist über einen Zeitraum von insgesamt sechs Jahren bis zur Rekultivierung ist für die betroffenen Bürger nicht zumutbar." Insgesamt sollen die gesamten Arbeiten von 2010 bis 2020 dauern. Mit viel Applaus quittierten die Anwesenden anschließend die Ablehnung der Gemeinde. Nach der Sitzung äußerten viele der Anwesenden Kritik an den Plänen der Firma Wacht. "Was ist, wenn der Investor bei so einer langen Bauzeit pleite geht? Ich habe selbst so manche Bauruine gesehen", gab Alois Mischo zu bedenken. Noch deutlicher formuliert es Rainer Hoffmann: "Ich bin dagegen! Mit drei Ausrufezeichen! Vorteile hat davon nur die Firma Wacht." Gemischte Gefühle hat dagegen Karla Link: "Wenn die Kiesgrube bereits fertig wäre, wäre es gut. Zunächst muss man sich aber mit allen Beteiligten über das Vorgehen während der Bauzeit einigen." Die Unterlagen zum Bauantrag können bis zum 1. August bei der Verbandsgemeinde Konz (Zimmer 65) eingesehen werden. Bis zum 16. August sind Einlassungen möglich. Mit einer Entscheidung durch die Kreisverwaltung ist nicht vor Oktober zu rechnen.

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