Endspurt auf der Wiltinger Straße

Konz · Die Arbeiten an der Wiltinger Straße in Konz zwischen Niedermenniger- und Gartenstraße werden in der kommenden Woche abgeschlossen. Für Tausende Autofahrer und geplagte Anwohner der Umleitung vom Schulzentrum zur Lindenstraße enden lange fünf Wochen.

 Schweres Gerät vor dem Haus der Jugend: Seit Tagen laufen die Asphaltierarbeiten auf Hochtouren.TV-Foto: Friedhelm Knopp

Schweres Gerät vor dem Haus der Jugend: Seit Tagen laufen die Asphaltierarbeiten auf Hochtouren.TV-Foto: Friedhelm Knopp

Foto: Friedhelm Knopp (f.k.) ("TV-Upload Knopp"

Konz. Die Asphaltiermaschine arbeitet sich vor dem Haus der Jugend die Straße hinauf. Ein schwerer Kipplaster füttert das gelbe Monster auf Raupen ständig mit neuem heißem Asphalt. Dahinter plättet eine schwere Walze die frisch gelegte Fahrbahn der Wiltinger Straße (L 138)."Mitte nächster Woche, vermutlich am Mittwoch, sind wir fertig, und die Straße kann wieder freigegeben werden", erklärt umgeben vom heißen Asphaltdunst Michael Luy, Bauaufsicht des Landesbetriebs Mobilität (LBM). Das sind Worte, die sehr viele Konzer gerne hören, egal ob sie auf Berendsborn, an Linden- und Tränkweg oder im Tälchen wohnen. 15 Kilometer Umweg?

Die Asphaltierarbeiten der Firma Köhler sind der letzte und schnellste Akt. Die wochenlange Hauptarbeit war Aufgabe der Firma Elenz, die im Auftrag der Verbandsgemeindewerke Konz im Untergrund der Wiltinger Straße neue Versorgungsleitungen verlegt hat.Fünf Wochen Unterbrechung auf der "Wiltinger" hieß über einen Monat lang erschwerte Zufahrt von der Höhe in die Stadt hinunter und Dauerverkehr für die Anlieger der Umleitung vom Schulzentrum hinunter zur Lindenstraße. Mit Rücksicht auf den starken Schülerverkehr zum Schulzentrum war der Termin auf die Zeit der Sommerferien gelegt worden. Die offizielle Umleitung sollte über Niedermennig nach Trier und zurück nach Konz führen und wurde durch Vorwegweiser in Konz und Trier entsprechend ausgezeichnet. 15 Kilometer (Um-)Weg, um etwa vom Canet zum 750 Meter entfernten Rewe-Markt am Paul-Magar-Platz zu gelangen. Wer macht das schon?Für Ortskundige war es kein Problem, den "anderen Weg" vom Schulzentrum zur Lindenstraße zu finden. So entstand eine etwas merkwürdige Situation, denn offiziell wurde diese Strecke nie als Umleitung benannt, ist aber entsprechend - wenn auch stellenweise etwas spärlich - als solche ausgeschildert. Die Konzer Verwaltung ging noch einen Schritt weiter und richtete über den Schwimmbadparkplatz und die oberhalb am Hang vorbeiführende enge Lindenstraße eine Verkehrstrennung per Einbahnregelung ein.Edgar Strupp von der Konzer Straßenverkehrsbehörde nennt das Konstrukt "die kleine Umleitung für den örtlichen Verkehr". Strupp: "Eine Sperrung der Strecke für den örtlichen Durchgangsverkehr war nie ein Thema. Nur der Schwerlastverkehr sollte draußen bleiben.""Dauerbetrieb bei Tag und Nacht"Die zahlreichen Anwohner entlang der engen und verwinkelten Umleitungsstrecke waren davon nicht sonderlich angetan. Ricarda Etteldorf wohnt direkt am Übergang von der Tränk- zur Konrad-Adenauer-Straße und meint: "Schlimm ist das schon. Seit vier Wochen Dauerbetrieb vor dem Haus - und das bei Tag und Nacht." Außerdem sei die Umleitung für Ortsunkundige schlecht ausgeschildert, was zu zusätzlichem Suchverkehr führe. Die Betreiberin einer Änderungsschneiderei freut sich ebenso auf das Ende der Umleitung und die baldige Ruhe wie Anwohnerin Jessica Düsing. Die junge Frau führt ihren kleinen Hund auf der Konrad-Adenauer-Straße Gassi und findet besonders den engen, bürgersteiglosen Abschnitt auf der Schulstraße bei dem Dauerbetrieb gefährlich. Schwere LKW aber würden sich zum Glück selten hier verirren - da "habe ich bisher nur ganz wenige gesehen".Mitte nächster Woche kehrt wieder Stille im Viertel ein, und der Verkehr kehrt zurück auf die Wiltinger Straße. Fünf Wochen lang freuten sich dort die Anwohner nach Feierabend auf der Baustelle über die ungewöhnliche Nachtruhe vor dem Haus.Extra

Hauptbauherr der Wiltinger Straße sind die Verbandsgemeindewerke Konz. Laut Werkleiter Stefan Oberbillig musste auf rund 150 Metern Länge eine der ältesten Hauptwasserleitungen der Stadt komplett ersetzt werden. Hinzu kamen eine Teilerneuerung des Abwasserkanals sowie 15 neue Abwasser- und Wasserhausanschlüsse. Rund 180 000 Euro haben die Werke investiert. Ein zweiter Bauabschnitt zum Austausch der restlichen Altleitung zwischen Gartenweg und Beethovengalerie folgt in den Sommerferien 2016. Der Landesbetrieb Mobilität stellt die Fahrbahn der Landesstraße in der bestehenden Breite wieder her, wobei die Abflussrinnen mit einem Pflasterimitat gestaltet werden. Auf Wunsch der Stadt Konz (Ratsbeschluss) wird etwas unterhalb des Jugendhauses eine Fußgänger-Überquerungshilfe mit Mittelinsel eingebaut, die sich die Stadt rund 28 000 Euro kosten lässt. Diese Arbeiten sind aus Termingründen erst in den Herbstferien möglich. f.k.

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