Entschluss zur Heirat in einer Bombennacht

KONZ. (red) Vor 60 Jahren läuteten für sie die Hochzeitsglocken: Maria und Walter Helmrich feierten in Konz ihre Diamantene Hochzeit.

 Die Eheleute Maria und Walter Helmrich (Bildmitte) feiern zusammen mit (von links) Tochter Elke , dem Ehranger Ortsvorsteher Günther Merzkirch, dem Kreis- und Stadtbeigeordneten Manfred Wischnewski aus Konz, Heimleiter Berthold Steffgen und Sohn Hans-Werner ihre Diamantene Hochzeit. Foto: Seniorenhaus "Zur Buche"

Die Eheleute Maria und Walter Helmrich (Bildmitte) feiern zusammen mit (von links) Tochter Elke , dem Ehranger Ortsvorsteher Günther Merzkirch, dem Kreis- und Stadtbeigeordneten Manfred Wischnewski aus Konz, Heimleiter Berthold Steffgen und Sohn Hans-Werner ihre Diamantene Hochzeit. Foto: Seniorenhaus "Zur Buche"

Mit der Familie und zahlreichen Gratulanten feierte das Jubelpaar Maria und Walter Helmrich im Seniorenhaus "Zur Buche" in Konz seine Diamantene Hochzeit. Auch ein festlicher Dankgottesdienst gehörte zu diesem Ehrentag. Die Messe wurde von Pastor Georg Dehn zelebriert, der auch eine Dankurkunde des Bischofs übergab. Maria Helmrich wurde am 10. Mai 1926 in Schweich und Walter Helmrich am 13. Juli 1924 in Bad Sachsa geboren, wo sich seine Mutter damals aufhielt, da der Vater wegen passiven Widerstandes gegen die französische Besatzung aus Trier-Ehrang mit Familie ausgewiesen war. Nach Rückkehr aus dem Harz trat Walter seine Ausbildung 1939 bei der Reichsbahn im Bahnhof Ehrang an. Maria wohnte bei ihren Eltern in Schweich und machte von 1941 bis 1944 eine Friseurlehre in Trier. Sie war eine ausgezeichnete Sportlerin in den Disziplinen Laufen und Kugelstoßen, und so war es nicht verwunderlich, dass sich beide bei einem Jugendsportfest in Schweich zum ersten Mal trafen und bei einem anschließenden Besuch im "Café Wintrich" ihre Liebe entdeckten. Doch dazwischen stand der Krieg. Walter meldete sich freiwillig zur Marine und nach der Ausbildung zum Funker wurde er im Februar 1943 zur 22. U-Boot-Flotille auf das Begleitschiff "Wilhelm Bauer" versetzt. Im August 1943 besuchte die damalige Freundin Maria ihren Walter in Bremen und geriet in die schwere Bombardierung der Stadt. Maria, die in einem Luftschutzbunker war, wurde von ihrem Walter lange gesucht, und als er sie schließlich nach Ende der Bombardierung wiedertraf, wurde der Entschluss zur späteren Heirat gefasst. Anfang 1944 kam er dann auf das U-Boot U-3005, wo er bis zu dessen Selbstversenkung in der Elbe bei Wischhafen seinen Dienst versah. Aus der englischen Internierung gelang ihm als blinder Passagier auf einem Güterzug nach Koblenz die Flucht in die französische Zone und dann die Rückkehr nach Ehrang. Maria war in derselben Zeit im Reichsarbeitsdienst in Kirchberg und Traunstein/Bayern tätig, und von dort kehrte sie auf Schusters Rappen nach Schweich zurück. In dieser Zeit bestand lediglich ein intensiver Briefwechsel. Walter wurde Ende 1945 wieder bei der Bahn eingestellt, und am 10. Januar 1947 fand die Hochzeit statt. Aus der Ehe gingen zwei Kinder, Elke und Hans-Werner, hervor. Sechs Enkelkinder sind inzwischen hinzugekommen. Walter Helmrich ging 1985 nach 46 Dienstjahren in Saarburg in den Ruhestand und zog mit seiner Ehefrau nach Ehrang. Seit 2005 lebt Maria im Alten- und Pflegeheim "Zur Buche" in Konz. Deshalb fanden die Feierlichkeiten auch dort statt. Als Vertreter der Geschäftsleitung gratulierte Berthold Steffgen und betonte, dass ein solches Jubiläum auch für das Heim eine Besonderheit sei. Glückwünsche kamen auch von der Leiterin der Verwaltung Andrea Gerardy sowie von Pflegedienstleiter Joachim Kaiser. Die Glückwünsche des Trierer Oberbürgermeisters überbrachte der Ehranger Ortsvorsteher Günther Merzkirch, die Gratulationen des Konzer Bürgermeisters Winfried Manns und des Landrats überbrachte der Kreis- und Stadtbeigeordnete Manfred Wischnewski.

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