Erfolgreiche Dorferneuerung

Neuer Schwung im Dorfleben, engagierte Bürgerbeteiligung und aussichtsreiche Zukunftsprojekte - in Nittel wird der Abschluss der ersten Phase der Dorferneuerung als Erfolg gewertet.

Nittel. (jbo) Nach 18 Monaten Projektarbeit in der Dorferneuerung zogen Nittels Ortsbürgermeister Hans-Josef Wietor und die Mainzer Dorfmoderatorin Nathalie Franzen auf einer Bürgerversammlung eine positive Bilanz. Dank engagierter Bürgerbeteiligung - Wietor erwähnte den erfreulich hohen Anteil von aktiven Neubürgern - wurden auf diversen Bürgerversammlungen und in sogenannten "Küchentisch-Gesprächen" Stärken und Schwächen des Nitteler Dorflebens herausgearbeitet. Grundlage der konstruktiven Kritik: die persönlichen Erfahrungen der Menschen im Ort.Die Entwicklung einer Zukunftsperspektive für das dörfliche Leben in Nittel begann im Sommer 2004 mit einer Dorfkonferenz. Im Anschluss begannen Arbeitsgruppen, konkrete Projekte auszuarbeiten. Im Mittelpunkt standen das dörfliche Leben, die Kommunikation der Menschen untereinander und die Verbesserung der dörflichen Infrastruktur.Bereits realisiert wurde eine Tauschbörse für Dienstleistungen, die nicht von gewerblichen Betrieben angeboten werden. "Über den Dienstleistungstausch hinaus trägt dieses Projekt auch viel zur Kommunikation unter den Leuten bei", erläuterte Dorfmoderatorin Franzen den Sinn der Tauschbörse.Dorferneuerung soll in zweite Phase gehen

Besonderes Lob gab es für eine mittlerweile fünf Mal erschienene Dorfzeitung. Nathalie Franzen: "Die Zeitung mit ihren auf das Dorfleben konzentrierten Beiträgen ist außergewöhnlich gut von der Nitteler Bevölkerung angenommen worden."Ein weiterer Schwerpunkt der Dorferneuerung lag in der Steigerung der Attraktivität des Dorflebens für Kinder und Jugendliche. Als ein erster Erfolg konnte ein Jugendraum eingerichtet werden. Mittwochs treffen sich jetzt die 12- bis 15-jährigen im Nitteler Bürgerhaus, um gemeinsam ihre Freizeit zu gestalten. Ortsbürgermeister Hans-Josef Wietor berichtete, dass auch ältere Jugendliche Interesse angemeldet hätten, den Raum zu nutzen. Expertin Franzen erläuterte: "Für ein lebendiges Dorfleben ist es wichtig, dass auch Kinder und Jugendliche ihren Platz finden und sich ernst genommen fühlen."Im Bereich "Kinderfreundlichkeit" des Ortes sind noch weitere Aktivitäten geplant - insbesondere Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung.Immer noch beklagt werden die fehlenden Einkaufsmöglichkeiten. Perspektiven gibt es dagegen für die Umgestaltung des Dorfplatzes im Nitteler Ortsteil Köllig sowie die Anlage eines Gartens auf dem Gelände des alten Friedhofes neben der Kirche. Veranstaltungsbesucherin Heidi Beck-Kaiser aus Nittel: "Uns wurden Pläne vorgestellt, auf dem ehemaligen Friedhof einen Garten mit biblischen Pflanzen anzulegen."Für die Zukunft hoffen Franzen und Wietor, dass die Dorferneuerung bald in eine zweite Phase übergehen kann. "Aus den Ideenskizzen müssen dann konkrete Pläne und Realisierungen werden", erläuterte Franzen. Und Wietor ergänzte: "Die Zusammenarbeit mit Frau Franzen war sehr gut. Aber entscheidend für die Fortführung des Projekts ist die Kommunalaufsicht bei der Kreisverwaltung."

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