Erst die Wohnhäuser, dann das Hotel

Investor Vincenzo Logrillo will aus dem Temmelser Schloss ein Hotelrestaurant machen. Eigentlich hatte er angekündigt, dass der Umbau Ende August fertig sein sollte. Die Arbeiten sind aber noch nicht abgeschlossen. Der TV hat nachgefragt: Wegen Umplanungen verzögert sich das Projekt.

Temmels. Zwölf Millionen Euro will der italienischstämmige Luxemburger Vincenzo Logrillo investieren, um aus den Ruinen des Georgshofs in Temmels - auch bekannt als Temmelser Schloss - ein Hotelrestaurant mit Veranstaltungsräumen im Gewölbekeller zu machen.

Im Mai 2009 hatte er angekündigt, dass er nach 13 Monaten die ersten Gäste beherbergen will (der TV berichtete). Jetzt ist schon mehr Zeit verstrichen, Gäste waren aber noch nicht da.

Architekt: Masterplan wird eingehalten



Grund zur Sorge, dass das Projekt nicht abgeschlossen wird, gibt es laut dem verantwortlichen Architekten, Franz Conen aus Konz, jedoch nicht: "Der Masterplan wird eingehalten", sagt er. Es seien Fortschritte zu verzeichnen, das Projekt verzögere sich nur, weil umgeplant worden sei.

Conen will, bevor es am Hauptgebäude weitergeht, einen Bauantrag für die vier Nebengebäude einreichen. Sie sollen auf den Plätzen errichtet werden, wo auch früher Nebengebäude auf dem 1,2 Hektar großen Schlossgelände standen. Ob die neuen Gebäude alle Wohnhäuser werden oder ob eines - wie ursprünglich geplant - später einen Wellnessbereich beherbergt, steht laut Conen noch nicht fest. Das entscheide sich nach Bedarf. "Es ist aber nicht sinnvoll, das Hotel fertig zu bauen, bevor die Wohngebäude stehen", sagt er.

Der Temmelser Ortsbürgermeister Joachim Mimler sagt, dass noch kein Bauantrag eingereicht worden sei. "Wir hatten die Sache aber im Vorfeld erörtert - auch wegen des Denkmalschutzes. Ich denke, dass es da keine Schwierigkeiten gibt", sagt er.

Am Hauptgebäude sind nach Angaben des Architekten schon einige Arbeiten abgeschlossen. "Eine Hauptaufgabe haben wir erledigt: Das Gebäude ist gesichert", sagt Conen. Die Fundamente seien verstärkt worden. Das neue Dach sei fertig, neue Decken seien eingebaut, die Fenster eingesetzt.

Auch der Grundriss des Restaurants im Erdgeschoss, der Aufzugsschacht und das Treppenhaus seien fertig. Später sollen dann noch die Veranstaltungsräume im Gewölbekeller angegangen werden, im Obergeschoss entstehen zwölf Hotelzimmer.

Damit die Hotelbesucher ausreichend Platz zum Parken haben, will der Investor 80 Stellplätze in einer Tiefgarage und weitere im Außenbereich schaffen.

Einen Zeitrahmen für das Gesamtprojekt macht Conen von der Bewilligung des neuen Bauantrags abhängig. Noch könne er keine genauen Angaben machen. ExtraDer Georgshof wurde 1785/86 als Landgut der Trierer Deutschordenskommende errichtet. Neben dem Herrenhaus befinden sich zwei Wirtschaftsgebäude aus dem 19. Jahrhundert sowie ein Gartenpavillon und eine Gruftkapelle im Park. Das Schloss wurde in der Säkularisation versteigert und nach dem Zweiten Weltkrieg als Flüchtlingslager genutzt.

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