Erster Schritt für neue Bushaltestelle ist getan

Wellen · Über 40 Anwohner sind zur Sitzung des Gemeinderates nach Wellen gekommen. Sie alle wollten wissen, wie es mit der umstrittenen Bushaltestelle am Kindergarten weitergeht. Mit 7:3 Stimmen votierte der Rat für einen neuen Standort.

 Solche Szenen sollen bald der Vergangenheit angehören: Kinder, die mitten auf der Straße in einen Bus einsteigen müssen. TV-Foto: Christian Kremer

Solche Szenen sollen bald der Vergangenheit angehören: Kinder, die mitten auf der Straße in einen Bus einsteigen müssen. TV-Foto: Christian Kremer

Wellen. Nach fünf Jahren Diskussionen, Streitereien und Abstimmungen gibt es nun eine Lösung in Sachen Bushaltestelle am Wellener Kindergarten. Am Dienstagabend stimmte der Ortsgemeinderat mehrheitlich für die vorgeschlagene Variante der Wählergemeinschaft um Ortsbürgermeister Hans Dostert. Sieben Mitglieder stimmten für den Beschluss, drei dagegen, und ein Mitglied enthielt sich. Doch bis zu diesem Beschluss war es ein langer und diskussionsreicher Weg. Schon das große Interesse seitens der Bürger unterstreicht die Bedeutung dieses Entschlusses. Mehr als 40 Anwohner drängten sich im Bürgerhaus.
Der Hintergrund: Die Parteien streiten seit langem um den besten Standort für die Bushaltestelle. Der Elternbeirat des Wellener Kindergartens demonstrierte für eine schnelle und sichere Lösung.
In der vorigen Sitzung gab es bei diesem Antrag eine Pattsituation (sechs Ja- und sechs Neinstimmen, der TV berichtete). Über eben diesen Entwurf stimmte der Rat nun ein weiteres Mal ab. Und an diesem Punkt setzt die Opposition mit ihrer Kritik an. Der erste Beigeordnete Dietmar Haag (CDU) warf Dostert vor, Kampfabstimmungen durchzuboxen und die Mitglieder des Rates nicht ausreichend zu informieren. Dostert hielt dagegen: "Wir diskutieren jetzt schon so lange über das Thema. Ich verstehe nicht, wie da jemand behaupten kann, er hätte keine Infos bekommen." Außerdem warf Haag ihm vor, den Termin nach Ostern ganz bewusst gewählt zu haben, weil zwei Ratsmiglieder, die sich bei der vorigen Abstimmung gegen den Entwurf von Dostert ausgesprochen hatten, diesmal in Urlaub waren.
Etwa 75 500 Euro Kosten


Der Bausschuss hatte der Variante, die das Planungsbüro MR Ingenieure vorstellte, bereits zugestimmt. Diese sieht vor, die Fahrbahn zu verschmälern und einen Meter Gehweg mit Bordstein anzulegen. Acht Stufen sollen dann den Höhenunterschied des Hanges ausgleichen. Ein Bodengutachten wird noch erstellt. 75 500 Euro wird das Projekt etwa kosten. Der Antrag von Dietmar Haag, den Beschluss noch einmal dem Bauausschuss vorzulegen und bei der nächsten Sitzung wieder abzustimmen, wurde abgelehnt. Die Verwaltung wird nun die Wechselwirkung zwischen der Haltestellenplanung und der laufenden Sanierung der Brücke prüfen. Sylvia Castellini, Sprecherin des Elternbeirats, war gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar.Meinung

Problem mit der Kommunikation
Gut, dass der Ortsbeirat Wellen endlich eine Lösung in Sachen Bushaltestelle Wellener Kindergarten beschlossen hat. Der Mitglieder des Elternbeirats des Kindergartens haben jetzt die Sicherheit, dass etwas passiert und ihre Sorgen nicht auf ganz taube Ohren gestoßen sind. Klar war ohnehin, dass es eine Variante, mit der alle zufrieden sind, gar nicht gibt. Weniger gut ist allerdings die Art und Weise, wie dieser Antrag verabschiedet wurde. Im Rat gibt es offenbar ein Kommunikationsproblem. Sachliche Diskussionen - Fehlanzeige. Und kurzfristig eine Sitzung einzuberufen, um dann einfach noch einmal über genau denselben Sachverhalt abzustimmen, der in der vorigen Sitzung zu einer Pattsituation geführt hatte - das ist nicht gerade die feine Art, Demokratie zu betreiben. s.muenchen@volksfreund.deExtra

Der Rat hat die Kosten von 1383 Euro für die bereits erledigten Arbeiten der Firma Schnorpfeil für den touristischen Aussichtspunkt im Nachhinein bestätigt, nachdem dies ebenfalls in der vorigen Sitzung abgelehnt wurde. Für eine Aufsichtskraft fallen eventuelle Mehrkosten von 5560 Euro an. Auch das wurde genehmigt. Auf großes Unverständnis vonseiten der SPD stieß die Entscheidung des Ortbürgermeisters, der Fraktion keinen Schlüssel für das Gemeindehaus zu überlassen. müs

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort