Feuerroter Exportschlager

KONZ. Das Konzer Spielmobil hat sich über die Grenzen der Verbandsgemeinde (VG) Konz hinweg einen Namen gemacht. Auch im übrigen Kreisgebiet wird der feuerrote LKW in diesem Sommer seine teilweise riesigen Spielgeräte aufbauen.

 Dietmar Grundheber und das feuerrote Spielmobil. TV-Foto: Christiane Wolff

Dietmar Grundheber und das feuerrote Spielmobil. TV-Foto: Christiane Wolff

Kommt das feuerrote Spielmobil ins Dorf, geht's wahlweise beim Kistenstapeln und Bungeehüpfen hoch hinauf oder mit der Rollenbahn steil bergab. Oder es wird ganz klassisch Tauziehen, Eierlauf, Springseil oder Hüpfsack gespielt. Oder die Trampoline werden aufgebaut. Oder das Zirkuszelt, oder der Seifenspielplatz, oder die Kartbahn, oder, oder, oder... Schier unendlich scheinen die Möglichkeiten zu sein, die das Spielmobil des Vereins "Jugendnetzwerk Konz" bietet. Seit drei Jahren sind die Pädagogen vom Jugendnetzwerk mit ihm in der VG Konz unterwegs. Erst passte alles auf einen Anhänger

Anfangs passten die Spielgeräte noch auf einen Anhänger, dann war schon ein VW-Bus notwendig, mittlerweile füllt die in ihrem Wert auf 150 000 Euro angewachsene Gerätesammlung einen knallroten 7,5-Tonnen-LKW. "Im Rahmen der Jugendpflege sind wir einmal pro Woche in der VG Konz unterwegs", erklärt Dietmar Grundheber, pädagogischer Gesamtleiter und Geschäftsführer des Netzwerks. In Zusammenarbeit mit örtlichen Vereinen oder Einrichtungen wird jeweils eine Gemeinde angefahren. Unter thematischen Schwerpunkten oder auf spezielle Zielgruppen ausgerichtet, wird ein ganzer Nachmittag gespielt. "Damit setzen wir einen Höhepunk in der vor Ort stattfindenden Kinder- und Jugendarbeit", erklärt Grundheber. Die Kinder und Jugendlichen erleben Bewegung, Aktion und Gemeinschaft, bei vielen Spielen ist Kreativität gefordert. 20 bis 100 Kinder lockt das Spielmobil regelmäßig von der Couch nach draußen. Der Erfolg des in der Region einzigartigen Spielmobils ist den Verbandsgemeinden Schweich und Trier-Land nicht verborgen geblieben. Auch der Kreistag will das Spielmobil buchen. Für je 6250 Euro jährlich haben sich die beiden VG-Räte und der Kreistag daher beim Spielmobil "eingekauft": Montags wird der feuerrote LKW künftig im Kreis, dienstags in der VG Schweich, mittwochs in Konz und donnerstags in der Verbandsgemeinde Trier-Land unterwegs sein. Der Freitag ist für Vorbereitungen und Reparaturen vorgesehen. Von den dreimal 6250 Euro will das Jugendnetzwerk Konz eine halbe Pädagogenstelle schaffen. "Nur dann haben wir die personellen Kapazitäten, um mit dem Spielmobil an vier Tagen in der Woche unterwegs zu sein", erklärt Grundheber. An Ort und Stelle wird die pädagogische Fachkraft von Helfern aus den Gemeinden unterstützt. Geld vom Kreis deckt Personalkosten

Das Geld vom Kreis und von den beiden Verbandsgemeinden deckt allerdings nur die Personal- und laufenden Kosten, für die Anschaffung und Wartung der Spielgeräte sorgt das Netzwerk. Eine zweite Schiene hilft bei der Finanzierung: Betriebe und Organisationen können das Spielmobil beziehungsweise einzelne Spielgeräte für Firmenfeiern oder Ähnliches gegen Gebühr mieten. Rund 20 Wochen ist das Spielmobil pro Saison unterwegs, das heißt, dass es je 20 Gemeinden in der VG Konz, 20 in der VG Schweich, und 20 in der VG Trier-Land besuchen wird. Auf das gesamte übrige Kreisgebiet entfallen ebenfalls 20 Touren. Rein rechnerisch ergibt das je fünf Besuche in den Verbandsgemeinden Saarburg, Kell, Hermeskeil und Ruwer. Diese vier Verbandsgemeinden beteiligen sich nicht mit eigenem Geld am Spielmobil, sondern werden über den Beitrag des Kreises - originärer Träger der Jugendhilfe - versorgt. Wann genau das feuerrote Spielmobil welche Gemeinde besucht, koordinieren die Jugendpfleger der Verbandsgemeinden nach Bedarf.

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