Fitness-Kur für die Feuerwehr

Feuerwehr im Umbruch: Die geplante Anschaffung von neuen Fahrzeugen für die Wehren in Kordel und Zemmer sind Vorboten des neuen Feuerwehr-Bedarfsplans, der die Ziele bis zum Jahr 2015 festschreibt.

Zemmer/Kordel. Die Feuerwehren sollen für das nächste Jahrzehnt fit gemacht werden. Mit einigen Fahrzeug-Inspektionen und Lehrgängen fürs Personal wird man dieser Vorgabe nicht annähernd gerecht; die Aufstellung des Bedarfsplans ist eine Herkules-Aufgabe, die Umsetzung eine teure Angelegenheit."Ziel ist es, die dauerhafte Einsatzbereitschaft unter Berücksichtigung der demografischen Entwicklung sicherzustellen", bringt es Trier-Lands Bürgermeister Wolfgang Reiland auf den Punkt. Seine Verwaltung und die Wehrleitung haben unter Einbeziehung von Kreisfeuerwehr-Inspekteur Ortwin Neuschwander, den Gemeinden und der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) einen ersten Entwurf erarbeitet. Die örtlichen Wehren haben dazu Basis-Informationen geliefert: Ist-Zustand, Einschätzungen, Hinweise auf das Gefährdungspotenzial. Das Papier ist so umfangreich, dass es einen Leitz-Ordner füllt; es soll zunächst in den Fraktionen und dann in den Ratsgremien diskutiert und verabschiedet werden. Unter anderem werden Risiko-Klassen und Ausrück-Bereiche festgelegt; gesetzliche Vorgabe ist eine Hilfeleistung binnen acht Minuten, für einen Großeinsatz müssen mehrere Wehren in spätestens 25 Minuten vor Ort sein. Für Reiland ist nicht das größte Problem, was wo beschafft werden soll, sondern, dauerhaft genügend und ausreichend qualifizierte Leute zu finden. Es fange schon damit an, dass nicht jeder junge Feuerwehrmann die Lizenz zum Steuern großer Fahrzeuge besitze, außerdem würden die technischen Anforderungen und die Sicherheitsstandards kontinuierlich wachsen. Schwierige topografische Verhältnisse

Auch die besonders schwierigen topografischen Verhältnisse von Trier-Land mit viel Wald und zahlreichen Aussiedlerhöfen müssen laut Reiland in die Bedarfs-Überlegungen einbezogen werden. Dass VG-Wehrleiter Peter Heinz und die Wehren aus Zemmer und Kordel in ihrem Leistungskatalog für die neuen Tanklöschfahrzeuge Erfordernisse festgestellt hätten, die über die Din-Ausstattung hinausgehen (siehe "Extra"), habe auch damit zu tun, die Feuerwehr für die nächsten Jahrzehnte fit zu machen. Immerhin hätten die Fahrzeuge eine Lebensdauer von 25 bis 30 Jahren, so Reiland. Frühestens Ende 2009 sollen die Tanklöschfahrzeuge (TLF 16/24) in Zemmer und Kordel zur Verfügung stehen. Sie kosten inklusive Zusatzausstattung (60 000 Euro) 210 000 Euro das Stück, wobei Fördermittel von jeweils 49 000 Euro vom Land fließen sollen, gestreckt auf die Jahre 2008 bis 2010. Extra Sonderausstattung Tanklöschfahrzeuge Zemmer und Kordel (insgesamt 60 000 Euro pro Fahrzeug): Seilwinde (23 800 Euro), Lichtmast/Stromversorgung (16 600 Euro), Fahrerhausverlängerung (1000 Euro), Martinshorn, Frontblitzer, Ast-Abweiser (3700 Euro), Umfeldbeleuchtung (2000 Euro), Traversenkästen (1000 Euro), elektrische Schnellangriffs-Haspel zur leichteren Bedienung für Frauen (2000 Euro), Heckwarnanlage (2000 Euro), Waldbrandausstattung (2200 Euro), Dachkasten (1800 Euro), Rest diverse Halterungen, Druckabgänge usw. (alf)

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