Forschen Schrittes die Natur genießen

Wandern und dabei den Blick über das Konzer Tälchen genießen, das konnten am vergangenen Wochenende rund 1200 Wanderer bei der 29. internationalen Volkswanderung in Konz. Über fünf, zehn oder 20 Kilometer konnten sowohl Ambitionierte wie auch Spaziergänger ihrem Hobby frönen - und auch die begehrten Stempel für das Wanderbuch erlangen.

 Gingen über die volle Distanz: Manfred Eisenbarth (links) und Walter Becker aus dem saarländischen Differten haben bei der 29. internationalen Volkswanderung in Konz gerade die vierte und letzte Kontrollstelle auf der 20 Kilometer langen Wanderstrecke passiert. TV-Foto: Kim-Björn Becker

Gingen über die volle Distanz: Manfred Eisenbarth (links) und Walter Becker aus dem saarländischen Differten haben bei der 29. internationalen Volkswanderung in Konz gerade die vierte und letzte Kontrollstelle auf der 20 Kilometer langen Wanderstrecke passiert. TV-Foto: Kim-Björn Becker

Konz. Erleichtert lassen Manfred Eisenbarth und Walter Becker sich auf die Holzbank sinken. "16,4 Kilometer", sagt Eisenbarth und zeigt auf das Display des taschenrechnergroßen GPS-Empfängers. Sie haben gerade die vierte und letzte Kontrollstation auf der 20 Kilometer langen Wanderstrecke erreicht. Die beiden Wanderer aus dem saarländischen Differten sind in ihrem Metier erfahren und haben es in über 70 Wanderungen des Internationalen Volkssport-Verbands (IVV) auf mehr als 1000 zurückgelegte Kilometer gebracht. Das dokumentiert das kleine Büchlein mit Dutzenden Stempeln darin. "Der Panoramablick auf der Strecke ist schon ein Erlebnis", sagt Eisenbarth und deutet mit der Hand in Richtung der Weinberge, die das Konzer Tälchen umfassen. "Dank des GPS-Geräts kann ich die Routen speichern und zu Hause auf dem Computer nachverfolgen", erklärt Eisenbarth. Man lernt seine Heimat besser kennen

Mit der prallen Mittagssonne haben er und sein Wander-Freund Walter Becker mithin keine Probleme - an den Kontrollstationen gibt es reichlich Tee, belegte Brötchen und ein Plätzchen, um sich kurz auszuruhen. "Man lernt seine Heimat auf diese Weise viel besser kennen als allein oder mit dem Auto", sagt der erfahrene Wanderer. Den Standort der alten Ölmühle etwa - wo sich der vierte und letzte Kontrollposten befindet - hätte er, so gibt er zu bedenken, auf eigene Faust womöglich kaum entdeckt.Zur 29. internationalen Volkswanderung, welche die Saar-Mosel-Wanderer Konz alljährlich im Mai ausrichten, sind an den zwei Tagen rund 1200 Wanderer an den Start über fünf, zehn oder 20 Kilometer gegangen. "In den vergangenen Jahren waren es zwar immer noch etwas mehr, vielleicht war das Wetter dieses Jahr auch schon wieder zu gut", resümiert der Schriftführer des Vereins, Stephan Kömmlinger. Regelmäßig sind auch Wanderer aus Luxemburg, Frankreich und Belgien am Start. "Viele kennen sich und treffen sich auf den Veranstaltungen regelmäßig wieder, es ist immer ein geselliges Miteinander", erklärt Vereins-Vorsitzende Reinhilde Michels die Faszination des Wanderns. Am Start gibt es nach Entrichtung der Gebühr eine Startkarte, in der das Passieren der Kontrollstellen mittels eines Stempels dokumentiert wird. Im Ziel angekommen, können die Wandersleute sich die entsprechende Kilometerzahl in ihrem Wanderbuch dokumentieren lassen. Nicht selten schaffen es einige Ambitionierte damit in einem ganzen Wanderleben mit über 40 000 Kilometern rechnerisch einmal um den Globus.Unterdessen hält ein kleiner Lastwagen an der Kontrollstelle Nummer vier an der alten Ölmühle und bringt frischen Tee. "Manche laufen die 20 Kilometer sogar zweimal", berichtet Gisela Symanski, die am Kontrollpunkt Stellung bezogen hat und die ankommenden Wanderer bei Bedarf mit Verpflegung versorgt. Manfred Eisenbarth blickt noch einmal kurz auf sein GPS-Gerät und steckt es zurück in die Hüfttasche. Zusammen mit dem Kollegen Walter Becker geht es nun auf die Zielgerade - die letzten drei Kilometer bis zum Ausgangspunkt Saar-Mosel-Halle. "Fotoapparat, Fernglas und Handy, viel mehr braucht man nicht zum Wandern", sagt Eisenbarth und zieht den Reißverschluss seiner Tasche zu. Forschen Schrittes marschieren die beiden Saarländer auf der mit Holzmulch ausgelegten Finnenbahn in Richtung Ziel - den Stempel im Wanderbuch schon im Blick und die weite Aussicht über das Konzer Tälchen noch in der Erinnerung. Extra TV-Wandertag: Wanderfreunde aufgepasst! Am Sonntag, 1. Juni (10 Uhr), startet der TV-Wandertag rund um Farschweiler (VG Ruwer) an der Outback-Grillhütte Sternfeld. Egal, ob Sie als Profiwanderer oder zum Spaziergang mit der Familie unterwegs sind, die vier Strecken bieten Wanderfreuden für jeden Geschmack: 20, 16, 10 und 5,5 Kilometer lange Touren stehen zur Auswahl.

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