Fortsetzung folgt

In zwei Wochen könnte die Personalie um die derzeit vakante Stelle des Stadtgespräche-Moderators geklärt sein. Bürgermeister Karl-Heinz Frieden kommt dann mit dem Lenkungsausschuss zusammen. Die neue Marschrichtung der Initiative muss dann erörtert werden.

Konz. Sei es das Kneipenfestival in der Innenstadt oder das Römerfest im Konzer Park, der neue Slogan, das Motto und das Lied der Stadt oder Bemühungen um Stammtische für Immobilienbesitzer und Unternehmer: Die ehrenamtlich Engagierten, die im Rahmen der Initiative "Konzer Stadtgespräche" aktiv waren und zum Teil auch noch sind, haben eine lange Liste an teilweise umgesetzten, aber auch noch zu realisierenden Projekten vorzuweisen.

Seitdem Stadtgespräche-Moderator Thomas Lepping in einer aufreibenden Stadtratssitzung und im Konflikt mit so manchem Fraktionsvorsitzenden sein Amt abgegeben hat, ist die Initiative führungslos. Um das Thema um die Neubesetzung nicht zu einem Politikum im Wahlkampf werden zu lassen, hatte Bürgermeister Karl-Heinz Frieden entschieden, erst nach den Kommunalwahlen die Frage nach einem neuen Moderator aufzugreifen.

Und jetzt ist es so weit. "Ein Personalvorschlag ist erarbeitet worden", sagt Frieden auf TV-Anfrage. Am 1. September wolle er dem Lenkungsausschuss den Kandidaten vorstellen. "Es ist jemand aus der Nähe der Region, der die Verhältnisse gut kennt und einschätzen kann", gibt Frieden Hinweise auf den Bewerber, ohne jetzt schon den konkreten Namen verraten zu wollen. Er besitze zudem den notwendigen Abstand, um nicht zu sehr vereinnahmt zu werden.

Die erste Aufgabe des Moderators soll eine Bestandsaufnahme sein. Danach soll er seine Arbeitszeit und die noch zur Verfügung stehenden Fördermittel, die eigentlich auf das dritte Jahr der Stadtgespräche-Initiative beschränkt sind, auf zwei Jahre strecken.

Inwieweit sich die Stadtgespräche wie in der bisherigen Form auch nach der monatelangen Pause fortführen lassen, ist noch offen. "Wir haben weitergemacht", sagt Hartmut Schwiering, Sprecher der Projektgruppe "Marke Konz", und erzählt von der Idee, am autofreien "Saarpedal"-Sonntag 2010 ein Saarweinfest zu veranstalten.

Auch an dem Thema "Europa-Eck" wollten sie dranbleiben. Aber: "Wir werden nicht mehr mit dem gleichen Engagement weitermachen können", gibt Schwiering zu bedenken. Die Projektgruppe habe keinen Rechtsstatus und könne eigenständig keine großen Feste organisieren. Er rege daher die Einrichtung eines Festausschusses oder eines Bürgervereins an, um die Veranstaltungskultur in der Saar-Mosel-Stadt zu etablieren.Wie es in der Projektgruppe Einzelhandel/Wirtschaft/Stadtmitte weitergeht, steht indes in den Sternen. "Bis jetzt gab es kein Treffen mehr", sagt Sprecher Achim Rohn. Die Mitglieder hätten während der vergangenen Monate abgewartet, was auf sie zukommen würde. Sollte die Initiative nun bald wieder Fahrt aufnehmen, "werden wir Probleme haben, die Leute zu motivieren", sagt Rohn.

Für Bürgermeister Frieden ist die Neubesetzung der Moderatoren-Stelle auch eine Art Neuanfang und eine Chance, wieder mit frischen Kräften ans Werk zu gehen.

Meinung

Schmerzhafte Zäsur

Es ist acht Monate her, dass sich der umstrittene Stadtgespräche-Moderator Thomas Lepping eher unfreiwillig aus Konz verabschiedet hat. Diese Nachricht hat viele ehrenamtlich Engagierte unvorbereitet getroffen und demotiviert. Anschließend folgte eine Pause, in der die Gruppen noch mehr als zuvor auf sich allein gestellt waren. Den neuen Moderator erwartet jede Menge Arbeit. Etliche Gruppenmitglieder haben sich zurückgezogen, viele fühlten sich von der Stadtpolitik vor den Kopf gestoßen, weil sie den Moderatoren-Wechsel erzwungen hat. Nun noch echte Zugpferde zu finden, die sich mit dem Moderator zusammen um handfeste Ergebnisse bemühen, wird vermutlich zu einem immensen Kraftakt. Ob er gelingt, ist mehr als fragwürdig. a.pipke@volksfreund.deEXTRA Sinn und Zweck der Stadtgespräche: Vor fast genau zwei Jahren haben sich mehr als 100 Konzer über die Idee der "Konzer Stadtgespräche" informiert. Bei der Initiative sollte es um den Gesamtkomplex Wirtschaftsflächenmanagement, eine "neue" Stadtmitte, Fassaden- und Schaufenstergestaltung, Leerstandsmanagement, Sicherheit und Sauberkeit gehen. (api)

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