Frühstück für Frauen

KONZ. Das Angebot der Anlaufstelle für Wohnungslose und hilfsbedürftige Menschen – die Teestube Konz – wird dank der zahlreichen ehrenamtlichen Unterstützung aus der Nachbarschaft ausgeweitet, beispielsweise mit längeren Öffnungszeiten.

"Seit Eröffnung der Teestube in der Saarstraße in Konz gibt es fast mehr Helfer als Menschen, die Hilfe in Anspruch nehmen", sagt Pastoralreferent Bernhard Meyer-Weires nicht ohne Stolz auf "seine" Konzer. Die Öffnungszeiten der Anlaufstelle für Wohnungslose und Hilfsbedürftige Menschen wurden ebenfalls verlängert, so dass die Teestube jetzt jeden Montag, Mittwoch und Freitag von neun bis zwölf Uhr ihre Tür öffnet. Manchmal bringt einer der "Stammgäste" Eier und Zwiebeln mit. "Dann gibt es sogar ein richtiges Frühstück", erzählt Meyer-Weires. Die dazugehörigen Brötchen hole Paul Malinowski, der der Teestube als Ein-Euro-Kraft zur Verfügung steht. "Die Teestube entwickelt sich wirklich so langsam zu einer unbürokratischen Anlaufstelle für alle, die entweder Hilfe brauchen oder sich einfach nur allein fühlen", berichtet der Pastoralreferent. Sie werde auch zu einem Ort, an dem sich hilfsbereite Nachbarn treffen, erzählt er weiter. Zusätzlich zu den drei Tagen, an denen die Teestube geöffnet ist, findet donnerstags zwischen 11.30 Uhr und 12.30 Uhr die Lebensmittelausgabe der Trierer Tafel statt. Zwölf Konzer Haushalte nehmen inzwischen das Angebot wahr, sie erhalten für nur einen Euro Brot, Joghurt, Obst und Gemüse von der Tafel. Darunter sind einige ältere Menschen, aber auch junge Familien mit Kindern im Babyalter. Berna Giesen ist eine der ehrenamtlichen Helferinnen in der Teestube. Sie kümmert sich darum, dass donnerstags die Lebensmitteltüten oder -kisten von der Trierer Tafel in der Saarstraße in Konz ankommen. "Leider bekommt man immer wieder mit, dass die Menschen sich dafür schämen, auf dieses Angebot angewiesen zu sein", erzählt sie. Es gebe sogar Leute, die zum Ausgabetermin gar nicht erschienen, aus Angst, gesehen zu werden. Diesen Menschen wird die Tüte auch schon mal nach Hause gebracht. Auch Sonderwünsche sind möglich

Eine Vorhersage, was es von der Trierer Tafel donnerstags geben wird, könne man nicht treffen - man sollte aber auf jeden Fall ein bis zwei Tage vorher anrufen und Bescheid geben, wie vielen Personen im Haushalt geholfen werden soll. Auch ob man eher selbst kochen oder lieber Konserven haben möchte, können die Interessenten angeben. Diese Art von "Sonderwünschen" könne man zumindest weiterleiten und versuchen, sie umzusetzen. Besonders bei der Babynahrung sei es wichtig zu wissen, wie alt das Kind sei, was es verträgt und was nicht, erklärt Meyer-Weires. Die Teestube hält zudem ein weiteres Angebot bereit: zum Ende jedes Monats ist ein Frauenfrühstück geplant. Hier sind wirklich nur Frauen willkommen - egal, ob mit oder ohne Kind. "Das ist als offener Treff geplant", erklärt Meyer-Weires. Die Besucherinnen könnten dort zum Ende des Monats, an dem es finanziell meistens besonders eng werde, Tipps austauschen, über Probleme diskutieren oder dem Alltag für ein paar Stunden entfliehen und die Sorgen vergessen. "Ich persönlich würde mich besonders freuen, wenn die Teestube an diesen ,Frauentagen' vor allem als Treffpunkt dient und sich die Frauen nach dem Frühstück zusammen aufmachen, um gemeinsam etwas zu unternehmen", verrät Meyer-Weires. Das erste reine Frauenfrühstück findet am Fastnachtsdienstag, 20. Februar, ab 8.30 Uhr in der Konzer Teestube statt. Nähere Informationen gibt es unter Telefon: 06501/601665 (vormittags) oder 06501/6046917 (nachmittags).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort