"Gemeinsam sind wir stark"

"Drachenboot" - ein furchteinflößender Name für ein zerbrechlich wirkendes Kanu von fast 20 Metern Länge. Im Sportboothafen Konz wurde dieses außergewöhnliche und auffällige Wasserfahrzeug am Montag getauft, zu Wasser gelassen und auf Jungfernfahrt geschickt.

 Der Drachen schwimmt! 20 Jugendliche aus Trier gleiten in einem fragilen, gut auszubalancierenden Groß-Kanu auf der Saar von Konz nach Taben-Rodt. TV-Foto: Jürgen Boie

Der Drachen schwimmt! 20 Jugendliche aus Trier gleiten in einem fragilen, gut auszubalancierenden Groß-Kanu auf der Saar von Konz nach Taben-Rodt. TV-Foto: Jürgen Boie

Konz. (jbo) Erste "Passagiere" an Bord: 20 Schüler des Leistungskurses (LK) Sport der Jahrgangsstufe 12 des Trierer Auguste-Viktoria-Gymnasiums (AVG). "Ich taufe dich auf den Namen Palotti 1." Feierliche Worte von Drachenbootsteuermann Joachim Milz von der Propstey St. Josef, einer Einrichtung für Erlebnispädagogik und Jugendhilfe in Taben-Rodt. Ein paar Tropfen Sekt flossen am schlanken Rumpf des "Drachenbootes", eines schmalen, ungewöhnlich langen Kanus für 20 Ruderer, Steuermann und Tempotrommler, zu Boden. Danach trugen die Ruderer das mit einem geschnitzten Drachenkopf und -schwanz geschmückte Großkanu zu Wasser. Ganz vorsichtig, denn nach der Übernahme des Bootes vom Kanuclub Saarbrücken war es für die frisch restaurierte "Palotti 1" die Jungfernfahrt. "Wenn ein Schiff einen neuen Heimathafen bekommt und in neuen Farben zu Wasser gelassen wird, ist eine Schiffstaufe obligatorisch", erklärt Thomas Feilen, pädagogischer Leiter des an der Propstey St. Josef angeschlossenen "Hochseilgarten-Teamparcours Taben-Rodt". Er hat gemeinsam mit AVG-Sportlehrer Michael Weber und den 22 Sport-LK-Schülern des AVG die Kanutour organisiert."Are you ready? Attention - go!"

Kurz vor elf Uhr am Montagmorgen war es dann so weit: Mit dem Kommando "Are you ready? Attention - go!" ging es auf eine abenteuerliche und anstrengende Fahrt. Die gewaltigen Schleusen auf der Saar bei Kanzem und Serrig erfordern Geschick und Mut in einem so fragilen Schiff, aber auch Rudertempo und Rhythmus im Boot müssen stimmen. Das Boot lugt mit seiner Oberkante nur ungefähr 20 Zentimeter über die Wasseroberfläche. Da reicht schon ein bisschen Gewackel, um das mit 22 Personen voll besetzte Kanu zum Kentern zu bringen. "Schwimmwesten sind obligatorisch", stellte der verantwortliche Steuermann Milz unmissverständlich klar. Die Atmosphäre an Bord war bis zum ersten Paddelschlag noch etwas hektisch und unsicher, doch als sich die Gruppe, mit ausreichend Wasser und Sonnencreme ausgerüstet, endlich vom Ufer abstieß, schlug die Anspannung in offensichtliche Freude über die ungewöhnliche Fahrt um.

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