Gemeinsam stark

TEMMELS. (red) Neubürger in die Dorfgemeinschaft integrieren und für Kommunikation zwischen den alteingesessenen Bewohnern und den Neubürgern sorgen. Das sind die Ziele der Temmelser Dorfmoderation im Neubaugebiet "Auf der Kirth".

"Wohnst Du noch oder lebst Du schon?" Mit diesem Spruch wirbt ein großer Möbelkonzern für seine Waren. Damit die Neubürger in Temmels nicht nur in der Gemeinde wohnen, sondern sie auch als Lebensraum erleben, werden sie mit einer Reihe von Moderationsveranstaltungen durch die Gemeinde im Neubaugebiet "Auf der Kirth" informiert. Die künftigen Nachbarn stammen nicht nur aus der näheren Umgebung, sondern auch aus Luxemburg, Russland, den Niederlanden, der Tschechei und Österreich. Bei einer ersten Veranstaltung im Sommer begrüßte Ortsbürgermeister Joachim Mimmler die neuen Eigentümer von Bauparzellen im Neubaugebiet und stellte den zukünftigen Bauherren die Infrastruktur der Gemeinde, das Angebot der Vereine, das Bürgerhaus und seine Beigeordneten als Ansprechpartner vor. Betreut wird die Moderation von der Dorfentwicklungsplanerin Rosa Vollmuth aus Kanzem. Sie verdeutlichte, dass die jungen Bauherren innerhalb eines halben Jahres ein finanzielles Bauvolumen bewältigen, das so groß ist, wie die Sanierung von zehn Bürgerhäusern oder wie die Dorferneuerungsarbeit von 20 Jahren. Die Verantwortung für das neue Bauen liege daher nicht nur in ihrem Interesse, sie leisteten durch die Größe des Gesamtvolumens einen wichtigen Beitrag zur Gemeindeentwicklung, erklärte Vollmuth. Bei weiteren Veranstaltungen ging es um praktische Fragen des Bauens: zur Bebauung im Hang, zur Absicherung der Baugruben sowie zu den bisherigen Untersuchungen im Baugebiet. Auch über kostengünstiges Bauen und das Vermeiden von Wohngiften ging es. Rosa Vollmuth wies daraufhin, dass in der festgelegten offenen Bauweise in Abstimmung mit den Nachbarn von Grenze zu Grenze gebaut werden könne, beispielsweise als Doppelhaus oder Hausgruppe. Dies sei vor allem für die schmaleren Grundstücke an der Saarburgerstraße von Vorteil. Man könne auch die Garagen, ihre Bauformen und Höhen aufeinander abstimmen. Diese Aspekte interessierten die Bauherrn so sehr, dass sich einige Nachbarn wieder trafen, um in einer kleinen Gruppe ihre Planungen vorzustellen und die Lage der Gebäude mit ihren Nachbarn abzustimmen. Weitere Nachbarschaftstreffen sind in nächster Zeit vorgesehen. Auch die spätere gemeinsame Planung der Baumstandorte und des Spielplatzes mit Eltern und Kindern soll in der Moderation angeregt werden. Hierüber können sich die Eltern kennen lernen und später gegenseitig unterstützen. Rosa Vollmuth versucht die Nachbarschaft in Neubaugebieten von Beginn an zu stärken: "Die meisten Menschen entwickeln ein Gemeinschafts- und Verantwortungsgefühl für ihre Umgebung, wenn sie mitentwickelt und mitgestaltet haben und wenn sie einen unverwechselbaren eigenen Charakter geschaffen haben, auf den sie stolz sein können."

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