Geschichte in Einzelstücken

Österreich, Frankreich, England, die Niederlande und noch mehr: Aus fast ganz Europa haben sich am Sonntag Münzhändler in der Konzer Saar-Mosel-Halle eingefunden. Die Trierer Münzfreunde haben zur Börse "Petermännchen" eingeladen, so wie jedes Jahr.

 Da schlägt das Sammlerherz höher: Zahlreiche seltene und wertvolle Münzen wechselten den Besitzer bei der Sammlerbörse in Konz. TV-Foto: Anke Pipke

Da schlägt das Sammlerherz höher: Zahlreiche seltene und wertvolle Münzen wechselten den Besitzer bei der Sammlerbörse in Konz. TV-Foto: Anke Pipke

Konz. (api) Rund 400 Besucher wollten sich den seltenen Anblick nicht entgehen lassen: Meterlange Tischreihen und kaum was anderes als Münzen. Meist sicher unter Plexiglas-Kästen verstaut, mitunter auf Hochglanz poliert warteten die Edelstücke auf die Betrachter und etwaige neue Besitzer. Aber auch solche, die nicht so recht wissen, wie sie den Wert ihrer geerbten Münzen einzuschätzen haben, waren willkommene Gäste.Unter den Anbietern wie Interessierten ist kaum jemand jünger als 30 Jahre. "Man merkt, dass das Münzsammeln zu einem Hobby wird, das eher zu älteren Menschen passt", sagt Hans-Jürgen Leukel, Vorsitzender des 1964 gegründeten Vereins der Trierer Münzfreunde.Früher seien die Sammler noch jünger gewesen, heute sei kaum noch ein junger Mensch unter ihnen. Carl-Friedrich Zschucke macht dafür unter anderem die Ausbildung der jungen Leute verantwortlich. "Wir haben früher noch Latein und Griechisch gelernt", sagt er. Da habe man Freude daran gehabt, Geschichte anfassen zu können - und was eigne sich da besser als Münzen.Zu wenig Münzen im Geldbeutel der Besucher macht indes Händler Franz Javorsek aus München unter anderem dafür verantwortlich, dass dieser Sonntag nicht so gut bei ihm lief. "Die Leute, die sich für die Münzen aus der unteren Kategorie interessieren, haben heutzutage kein Geld mehr für so was", bedauert er. Verhaltene Stimmung bei den Händlern

Außerdem habe erst einen Tag zuvor eine Börse in Holland stattgefunden. Da hätten sich die meisten Interessierten schon eingedeckt, so dass für Konz nur noch wenig übrig bleibe. "Ja, es geht heute so", ist das Resümee des Händlers Daniel Gretler aus Worms. Er ist mit einem großen Münz-Repertoire angereist. Von der Antike über das Dritte Reich bis zu aktuellen Münz-Editionen, von Frankreich über die USA, aus Silber, Gold und Kupfer - die Münz-Auswahl ist groß. "Es gab schon mal bessere, aber auch schlechtere Börsentage", sagt er. Der Wormser ist nur froh, so viele Münzen dabeizuhaben. Dann rechne sich das Geschäft eher.Weitere Informationen zum Verein und seinen Aktivitäten gibt es online unter www.muenzfreunde-trier.de. Der monatliche Tauschabend findet jeden zweiten Freitag im Monat, ausgenommen November, ab 19.30 Uhr im Warsberger Hof Trier statt.

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