Golfpark auf der Kippe

Schwerer Rückschlag für die Befürworter des Projekts "Leben auf dem Golf": Bei seiner jüngsten Sitzung konnte sich der Planungsverband "Golfpark" nicht auf die Offenlage des Bebauungsplans einigen. Damit gerät das ganze Verfahren ins Stocken - Ausgang ungewiss.

 Ein 27-Loch-Golfplatz, dazu noch ein Hotel und 400 Wohneinheiten auf dem Fellericher Plateau: Derzeit sieht es eher nicht danach aus, als würde das Projekt bald schon realisiert. Foto: privat

Ein 27-Loch-Golfplatz, dazu noch ein Hotel und 400 Wohneinheiten auf dem Fellericher Plateau: Derzeit sieht es eher nicht danach aus, als würde das Projekt bald schon realisiert. Foto: privat

Konz. Das Drehbuch war bereits vorab geschrieben: Wie Anfang vergangener Woche angekündigt (der TV berichtete) erteilte die Temmelser SPD-Mehrheitsfraktion bei der jüngsten Sitzung des Planungsverbands "Golfpark" dem Bebauungsplanentwurf für das Projekt "Leben auf dem Golf" eine Absage. Tawern stimmte mit seiner CDU-Mehrheit zwar für das Projekt. Doch laut Satzung des Planungsverbunds, zu dem sich die Gemeinderäte Temmels und Tawern zusammengeschlossen haben, zählt Stimmengleichheit als Ablehnung."Bisher waren Beschlüsse immer im Konsens gefasst worden - warum seit dieser Woche nicht mehr?", sagte Weirich nach der Sitzung des Planungverbands im Gespräch mit dem TV. Zunächst hätten schließlich alle Ja zu dem Projekt gesagt und entsprechende Verträge mit dem Investor unterzeichnet. "Und ich halte mich an Verträge."Ein indirekter Vorwurf, den der Temmelser SPD-Ortsbürgermeister so nicht stehen lassen kann: "Wir haben schon vor einem halben Jahr alle Beteiligten schriftlich darüber informiert, dass sich aus Sicht des Gemeinderats Temmels bei der Umsetzung des Projekts Schwierigkeiten ergeben könnten." Konkret sei es schon damals um folgendes Problem gegangen: Im ursprünglichen Projektentwicklungsplan mit den luxemburgischen Investoren sei ein ganz anderes Projekt dargestellt worden, als es nun zur Abstimmung vorgelegt worden sei. "Dennoch wollten wir die Gutachten abwarten und erst dann entscheiden", sagt Mimler im Gespräch mit dem TV. Dass die Temmelser SPD die Offenlage des aktuellen Bebauungsplans nun abgelehnt hat, liege wohl daran, dass die Gutachten nicht jedes Ratsmitglied überzeugt hätten. Mimler nennt ein konkretes Beispiel unter vielen: So habe das Verkehrsgutachten festgestellt, dass der Verkehr durch Temmels aufgrund des benachbarten Großprojekts täglich um deutlich mehr als 2000 Fahrzeuge zunehmen würde. Zudem nehme das Gutachten weiter an, dass sich der Verkehr gleichmäßig über 24 Stunden verteilen würde. Laut Mimler eine irrige Annahme: "Vielmehr muss doch davon ausgegangen werden, dass sich morgens und Abends das zusätzliche Verkehrsaufkommen konzentriert." Und das könnten viele Temmelser nicht hinnehmen. Mimler betont, dass es sich nicht um eine politische, sondern rein sachliche Entscheidung handele. "Die Ablehnung des vorgelegten Bebauungsplans erfolgte von jedem Ratsmitglied nach bestem Wissen und Gewissen unter Berücksichtigung der Belange unserer Gemeinde."Laut Satzung des Planungsverbands müssen sich die beiden Verbandsvorsteher, Weirich und Mimler, nun zusammensetzen und auf einen Kompromiss hinarbeiten, der die Realisierung des Projekts ermöglicht. Das soll laut Weinrich zeitnah geschehen. "Wir wollen versuchen, das Projekt noch zu retten", sagt dazu Weirich. Mimler gibt sich hingegen vorsichtiger: "Einen Kompromiss will ich nicht ausschließen." Zu einem Versuch sei man verpflichtet - dem werde er sich auch nicht verwehren.

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