Großes Wissen über das Leben

Konz · Rund 2000 Schüler haben sich in Deutschland an einem Wettbewerb beteiligt, der in 54 Ländern läuft. Der 19-jährige Abiturient Marvin Hirth aus Konz ist in der Deutschen Rangliste bis auf Platz 14 vorgestoßen. Die Vorbereitung lief parallel zum Abitur. Hirth macht auch bei Jugend forscht mit und ist für den Neurobiologiewettbewerb qualifiziert.

 Mit Innenleben vom Seestern, einer tierischen Zelle und menschlichen Knochen: Marvin Hirth muss im Wettbewerb über alles Bescheid wissen. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Mit Innenleben vom Seestern, einer tierischen Zelle und menschlichen Knochen: Marvin Hirth muss im Wettbewerb über alles Bescheid wissen. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth), Herbert Thormeyer ("TV-Upload Thormeyer"

Konz. Nur zwei Plätze fehlten bis zur Endrunde. Marvin Hirth aus Konz steht in Deutschland als Nummer 14 unter rund 2000 Schülern, die an der Internationalen Biologie-Olympiade teilgenommen haben. Unter den 54 teilnehmenden Ländern ist diesmal Vietnam der Ausrichter.
"Es dürfen halt nur vier aus jedem Land in die Endrunde", bedauert der 19-Jährige. Doch so ganz nebenbei ist der Abiturient mit einem Notendurchschnitt von 1,0 noch für den Wettbewerb in der Neurobiologie qualifiziert.
Der betreuende Lehrer, Mark Greveldinger, staunt: "Das ganze Wissen hat sich Marvin alles während der Vorbereitung aufs Abitur angeeignet." Die Aufgaben mussten am Institut für Pädagogik und Naturwissenschaften (IPN) in Kiel gelöst werden. "Da kam alles, was irgendwie mit Leben zu tun hatte", sagt Marvin. Das heißt praktisches Arbeiten im Labor mit Mikroskopieren von Pflanzen, chemische Versuche, Tiere unterm Mikroskop präparieren. Am zweiten Tag kamen viereinhalb Stunden Theorie. Die Qualifikation für den Wettbewerb in Neurobiologie ist ihm sicher. Außerdem nimmt Marvin am Wettbewerb Jugend forscht teil, und wird da von Lehrer Jürgen Kopp betreut. "Es geht um Datenspeicherung mit Molekülen, die eine hohe Speicherdichte erlauben", erklärt Marvin dem Laien. Auch hier geht es um den Sieg auf Landesebene.
"Es hilft der Stoff aus den Leistungskursen und dem Abitur. Es geht aber immer weit darüber hinaus", verrät der Superschüler.
Als solchen sieht ihn Biologielehrer Greveldinger, denn: "Marvin hat ein unheimliches Durchhaltevermögen." Ihn verwundert sein Berufswunsch nicht: Medizin studieren, Chirurg werden, vielleicht auch in die Forschung einsteigen.
Seine Talente hat Marvin erst durch die Leistungskurse am Konzer Gymnasium entdeckt. Die Schule hat sich darin einen Namen gemacht, Begabungen zu entdecken und zu fördern. Dafür gibt es ein großes Angebot an Arbeitsgemeinschaften. "Da lohnt sich der zusätzliche Aufwand", freut sich Greveldinger.
Siegerurkunden haben Schüler wie Marvin schon einen ganzen Ordner voll. "Solche Erfolge machen sich gut bei Bewerbungen um einen Studienplatz oder später bei einem Arbeitgeber", sagt er voraus. In letzter Zeit kommt er kaum noch zu seinen Hobbys, Klavierspielen und Sport mit seinen Freunden. Auf seine Fitness will er dennoch stets achten, denn: "Das ist auch gut für die Gehirnleistung." doth

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