Grüner will Chef im Konzer Rathaus werden

Konz · Die Konzer wählen am Sonntag, 24. September, einen neuen Bürgermeister für die Verbandsgemeinde und für die Stadt. Der TV stellt vor seinem Forum am Mittwoch, 13. September, die Kandidaten vor. Heute: Sascha Gottschalk (Die Grünen).

 Sascha Gottschalk kandidiert für die Grünen als Bürgermeister der Verbandsgemeinde und Stadt Konz. Ein Schwerpunkt ist für ihn die Entwicklung der Flächen am Konzer Schwimmbad. TV-Foto: Nathalie Hartl

Sascha Gottschalk kandidiert für die Grünen als Bürgermeister der Verbandsgemeinde und Stadt Konz. Ein Schwerpunkt ist für ihn die Entwicklung der Flächen am Konzer Schwimmbad. TV-Foto: Nathalie Hartl

Foto: Nathalie Hartl
 Sascha Gottschalk kandidiert für die Grünen als Bürgermeister der Verbandsgemeinde und Stadt Konz. Er schätzt es, wenn Gebäude wirtschaftlich saniert werden wie das Feuerwehrgerätehaus in Oberbillig. TV-Foto: Nathalie Hartl

Sascha Gottschalk kandidiert für die Grünen als Bürgermeister der Verbandsgemeinde und Stadt Konz. Er schätzt es, wenn Gebäude wirtschaftlich saniert werden wie das Feuerwehrgerätehaus in Oberbillig. TV-Foto: Nathalie Hartl

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Sascha Gottschalk (Die Grünen) kandidiert schon zum dritten Mal bei einer Direktwahl: Er hatte Amtsinhaber Karl-Heinz Frieden (CDU) 2014 bei der Abstimmung über den Stadtbürgermeisterposten und 2016 bei der Wahl des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde (VG) Konz herausgefordert und verloren. Jetzt will der Politikwissenschaftler es noch einmal wissen und kandidiert erneut. Weil Frieden nach Mainz geht, um ab 2018 Geschäftsführer des Gemeinde- und Städtebunds zu werden, ist Gottschalk - was Bürgermeisterwahlen angeht - der erfahrenste Kandidat.
Ziele in der Verbandsgemeinde Der Schwerpunkt von Gottschalks Wahlprogramms liegt auf die Baupolitik. Er setzt mehr auf Sanierungen statt Abrisse und Neubauten. "Man muss vorsichtig und sparsam sein", sagt er in Bezug auf den VG-Haushalt. Neubauten seien meist zu teuer. Gottschalk möchte Gebäude, sofern es wirtschaftlich ist, erhalten. Ein Haus könne man nicht wie einen Gebrauchtwagen abwirtschaften und wegwerfen.
Als positives Beispiel nennt er die Renovierung des Feuerwehrgerätehauses in Oberbillig. "Feuerwehren sind teuer, jedoch ist das Geld dort nicht nur für unsere Sicherheit gut angelegt, denn sie gehen mit ihren Mitteln gewissenhaft um", sagt Gottschalk. Sein Ziel es ist, mit allen öffentlichen Gebäuden so pfleglich umzugehen. Schließlich beteiligten sich alle Steuerzahler mit ihrem Geld.
Auch der Öffentliche Personennahverkehr ist dem Konzer ein Anliegen. Er möchte Ortsgemeinden wie zum Beispiel Tawern besser anbinden. Obwohl der Kreis und nicht die VG dafür zuständig ist, will er einen "besserer Busverkehr" erreichen. "Man kann sich als Bürgermeister nicht hinter Zuständigkeiten verstecken."
Pläne für die Stadt Auch in der Stadt Konz setzt Gottschalk den Fokus auf Infrastruktur. Er kritisiert, dass viele "ortsprägende Gebäude" wie die Fischersmühle in der Konzer Lindenstraße oder das ehemalige Bademeisterhaus am Saar-Mosel-Bad abgerissen wurden, während an anderen Stellen teure Neubauten hochgezogen werden. "Konz verliert dadurch sein Gesicht", sagt er. Der Park, der dort entstehen soll, wo die Fischersmühle bis Anfang des Jahres stand, hätte aus Gottschalks Sicht auch realisiert werden können, ohne das Gebäude abzureißen. Ein von der Verwaltung beauftragtes Gutachten, das belegt, dass sich eine Sanierung nicht mehr gelohnt hätte, hält der Grüne für unglaubwürdig. Gottschalk fordert deshalb bei größeren Projekten unabhängige Gutachten.
Gottschalk will auf mehr Bürgerbeteiligung setzen, auch wenn keine Förderprogramme wie "Soziale Stadt" im Spiel sind, die dies vorsehen. Er erhofft sich so mehr Akzeptanz für Bauprojekte. "Konz muss sich entwickeln, aber alle mitnehmen." Als Bürgermeister wolle er sich auch darum kümmern, den Anstieg von Mieten und Immobilienpreisen durch Abrisse und den Entzug von Wohnraum zu mindern.

Was das Thema Verkehr angeht, ist es dem Grünen wichtig, den Bau von innerstädtischen Radwegen zu fördern und dafür zu sorgen, dass alle Konzer Bahnhöfe barrierefrei zugänglich sind. Die Situation an der Station in Karthaus, die trotz geplanter Sanierung nicht barrierefrei wird, hält Gottschalk für "unzumutbar". Als Bürgermeister wolle er daher den Dialog mit der Deutschen Bahn intensivieren.

Zur Person Sascha Gottschalk ist 39 Jahre alt,ledig und kommt ursprünglich aus der Stadt Harsewinkel in Nordrhein-Westfalen. In Konz lebt der Politikwissenschaftler, der in der juristischen Abteilung einer Vermögensverwaltung in Luxemburg arbeitet, bereits seit 2006. Bei den Grünen engagiert er sich seit 2005, wobei er inzwischen Fraktionsvorsitzender im Konzer VG-Rat ist. In seiner Freizeit macht Gottschalk Fitness und fährt gerne Fahrrad.
TV-Podiumsdiskussion zur Wahl Neben Sascha Gottschalk von den Grünen kandidiert auch Joachim Weber (CDU) als Bürgermeister für die Stadt und die VG Konz. Die SPD schickt zwei Kandidaten ins Rennen: Für die VG steht Yvonne Mich zur Wahl und für die Stadt Jens Tossing. Der Trierische Volksfreund veranstaltet am Mittwoch, 13. September, 19 Uhr, im Konzer-Doktor-Bürgersaal, Wiltinger Straße 12 in Konz, ein Forum zur Bürgermeisterwahl. An der Podiumsdiskussion nehmen alle vier Kandidaten teil.

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