Gute Seele im Doppelpack

Heike und Jürgen Bepperling sind seit fast fünf Jahren im Kloster Karthaus als Hausmeister-Ehepaar zuständig: für Veranstaltungen, Sitzungen, Konzerte und Ausstellungen - auch für 52 Räume, 7000 Quadratmeter Grünfläche, eine Kneipe und das Mittagessen von 73 Schulkindern.

 Heike und Jürgen Bepperling sind die guten Seelen im Kloster Karthaus. Hier bei der Essensausgabe für die Ganztags-Grundschulkinder. TV-Foto: Gabriela Böhm

Heike und Jürgen Bepperling sind die guten Seelen im Kloster Karthaus. Hier bei der Essensausgabe für die Ganztags-Grundschulkinder. TV-Foto: Gabriela Böhm

Konz-Karthaus. (gsb) Wo andere bei der alleinigen Vorstellung schon Bauchschmerzen bekommen, scheinen Heike (45) und Jürgen (48) Bepperling so richtig in ihrem Element zu sein. Sie sind die "guten Seelen" des Klosters Karthaus, kümmern sich um Pflege und Instandhaltung des riesigen Komplexes oder bereiten 73 Kindern täglich frisches Mittagessen zu. Dabei arbeitet das Paar Hand in Hand. "Mein Mann kann nicht ohne mich und ich nicht ohne ihn!", gesteht Heike Bepperling schmunzelnd. Und ihr Mann bestätigt: "Uns gibt's nur im Doppelpack." Schon früher arbeiteten sie jahrelang als Hausmeister-Ehepaar für die Konzer Kolpingsfamilie. Als die Stelle für das Kloster Karthaus ausgeschrieben wurde und das Paar den Job bekam, "ging für meinen Mann ein Traum in Erfüllung", sagt Heike."Das war der beste Stellenwechsel meines Lebens", bekräftigt Jürgen, "obwohl es schon viel Arbeit ist." Kneipe, Küche, Grünanlagen...

 Heike und Jürgen Bepperling sind die guten Seelen im Kloster Karthaus. Hier bei der Essensausgabe für die Ganztags-Grundschulkinder. TV-Foto: Gabriela Böhm

Heike und Jürgen Bepperling sind die guten Seelen im Kloster Karthaus. Hier bei der Essensausgabe für die Ganztags-Grundschulkinder. TV-Foto: Gabriela Böhm

Das glaubt man gerne in Anbetracht des gewaltigen Aufgabenbereichs, um den sich die Bepperlings kümmern müssen. Ein Teil davon sind die Donnerstagabende, an denen Heike Bepperling das Kneipen-Stübchen im Kloster öffnet. Ihre gastronomische Aufgabe ist seit Sommer 2006 ganz erheblich gestiegen. Seitdem kocht Heike Bepperling für die jetzt 73 benachbarten Ganztags-Schulkinder, die mittags zu Tisch kommen. Anfangs mit "etwas flauem Gefühl", weil sie noch keine Erfahrung im Kochen solcher Mengen hatte. Mittlerweile längst routiniert, gibt es auch mal Pizza für die Kinder, die sie "als besser als bei Papa" in der elterlichen Pizzeria lobten.Bepperlings wissen anzupacken: So im Sommer, als sämtliche Räume im Kloster belegt waren und die Versorgung der Kinder auf dem Spiel stand. Kurzerhand packte Jürgen Bepperling den Schwenker aus und grillte für die Kinder auf der Wiese. Sein Fulltime-Job bringt ihn mit vielen Menschen und Situationen zusammen: mit Künstlern etwa, die im Kloster ausstellen. Oder mit klassischen Konzerten. "Ich hätte nie gedacht, dass mich klassische Musik mal interessieren würde", berichtet Bepperling von einer mittlerweile entstandenen Faszination, die auch für Ausstellungen mit Skulpturen und "hammerharten" Gemälden gelte. Das Arbeitspensum umfasst nicht nur die Pflege von 7000 Quadratmetern Grünfläche, Sitzungen und Veranstaltungen müssen vorbereitet, die 52 Räume für Vereine, Fraktionen, Räte oder Privatfeiern ordentlich und sauber gehalten werden. Da kommt es schon mal vor, dass die beiden Söhne Kai (21) und Sascha (18) ebenfalls mit anpacken. Viel Freizeit bleibt den Bepperlings nicht. Wenn doch, dann geht es mit dem Motorroller über Land. Als Doppelpack eben.

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