Gute Stimmung und ein bisschen Wahlkampf

Rund 55 000 Teilnehmer allein auf rheinland-pfälzischer Seite - kein Wunder, dass das Organisations-Team von "Saar-Pedal" gestern über beide Ohren strahlte. Zahlreiche Radler und Inline-Skater nutzten die autofreie Zone zwischen Konz und Merzig. Auch die Polizei war zufrieden.

Konz/Saarburg. Mit einer wählerwirksamen Aktion wird am Sonntagmorgen um 10 Uhr die 15. Auflage von "Saar-Pedal" am Konzer Rathaus eröffnet: Alle vier Bürgermeister-Kandidaten schwingen sich auf ihre Räder und strampeln zumindest bis nach Saarburg gemeinsam den Fluss entlang. Erst danach wählen Karl-Heinz Frieden (CDU), Begoña Hermann (SPD), Detlef Müller-Greis (FWG) und Sabina Quijano (Die Grünen) jeweils eigene Wege.Mit ihnen sind viele Teilnehmer bei der 15. Auflage von "Saar-Pedal" unterwegs. Dass schon die Kleinsten vom Radfahr-Fieber angesteckt sind, beweisen die Söhne von Anna und Alexander Skornik in Kanzem beim Aktions-Stand der Internationalen Freizeit-Jugend. "Wir sind in Konz gestartet - und beide haben den Weg ganz alleine hinter sich gebracht. Gerade Michal hat extra diesen Stand hier angefahren", sagt der stolze Papa. Viel Zeit für ein Interview haben die Nachwuchs-Radler aber nicht. Maciek (3) und Michael (6) lassen sich lieber schminken und bemalen bunte Buttons.Nur wenige Meter weiter versucht sich ein kleiner Junge beim Stand der Lernpädagogin Bärbel Wutzler. "Vorhin musste ich verschiedene Dinge erriechen", sagt er. Wutzler ist zum zweiten Mal dabei und freut sich über den regen Andrang an ihrem Zelt. "Ich war vergangene Woche bei Happy Mosel dabei, heute kann ich leider nicht selbst mitfahren."Auch in Schoden ist viel los. Direkt an der L 138 warten dort Spießbraten und Gegrilltes auf hungrige Mägen. Andere schwingen sich auf "Babbas-Trimmrad". Auf dem exotisch anmutenden Vehikel finden gleich mehrere Menschen Platz. Gestrampelt wird auch. Und das Beste: In der Mitte sprudelt kühles Bier den Durstigen entgegen. "Traditionell geht es gerade in Schoden bis in die Puppen", sagt Stefanie Koch von der Saar-Obermosel-Touristik. Ansonsten schließen entlang der Saar die meisten Attraktionen gegen 20 Uhr. "Dieser Tag war ein voller Erfolg. Es war unheimlich viel Betrieb. Vielleicht knacken wir ja die 80 000-Teilnehmer-Marke", sagt sie. Bernd Wagner, Einsatzleiter der Polizeiinspektion Saarburg, macht Hoffnung. Nach seinen Schätzungen waren knapp 20 000 mehr Radler und Skater unterwegs als noch im Vorjahr - nämlich 55 000 allein auf rheinland-pfälzischer Seite. "Gut ist auch, dass sich alle sehr diszipliniert verhalten. Außer kleinen Stürzen haben wir keine Unfälle zu verzeichnen", sagt er. Skeptischer ist dagegen sein Kollege auf saarländischer Seite. "Wir haben zwar noch keine Zahlen, aber vom Gefühl her ist weniger los", sagt Gerhard Schneider. Umfrage Michal Skornik, 6 Jahre: "Ich bin selbst mitgefahren. Diesen Stand kenne ich schon aus dem Vorjahr. Hier male ich jetzt Sponge-Bob und die Tiger-Ente für meine Buttons." Wer mochte, konnte sich in Kanzem bei Heike Groß durchkneten lassen. "Auf dem Rückweg werden viele meine Massagen nutzen", sagte sie. (mek)/TV-Fotos: Manuel Kölker

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