Gutes Zusammenspiel der Kräfte trotz widriger Umstände

Den Großbrand von Newel, bei dem am Montag ein mit 2000 Strohballen gefülltes Wirtschaftsgebäude gelöscht werden musste, betrachtet die Feuerwehr der Verbandsgemeinde (VG) Trier-Land als gelungene Nagelprobe für ihre Organisations- und Führungsstruktur.

Newel. (f.k.) Der Einsatz rund um das Stall- und Scheunengebäude im Neweler Ortskern war mühsam und langwierig. Denkbar ungünstige Witterung mit starkem Schneefall am Montagabend erschwerte die Löscharbeiten zusätzlich. Nach der Alarmierung gegen 12.49 Uhr traf die Feuerwerwehr Newel als erste am Einsatzort ein. Nach und nach beorderte die Einsatzleitung unter VG-Wehrleiter Peter Heinz immer weitere Wehren aus Trier-Land nach Newel. Wegen der starken Qualmentwicklung waren insbesondere Kräfte mit entsprechender Ausbildung für Atemschutzgeräte (Pressluftatmer) gefragt. Gegen 15 Uhr koordinierte der inzwischen aufgebaute mobile Führungsstab schon 70 Kräfte mit 25 Fahrzeugen. Am frühen Abend waren rund 100 Feuerwehrleute aus 16 Feuerwehren der VG Trier-Land mit 30 Fahrzeugen am Brandort. Insgesamt dauerte der Haupteinsatz von 13 bis 5 Uhr - also gut 16 Stunden. Die letzten Wehrleute verließen aber erst gegen 8 Uhr die Brandstelle.

VG-Feuerwehrsprecher Marc Buschmann spricht von einem "enormen logistischen Aufwand": Zunächst waren 50 Schweine aus dem Stall zu retten und umzuquartieren, Radlader und Kipplaster für das gelöschte Stroh waren bereitzustellen, mit Gülle verseuchtes Wasser gefährdete die Kläranlage Newel und musste mit Saugwagen abgepumpt und entsorgt werden, am Abend wurde die Einsatzstelle mit zwei großen Lichtmasten und einem mobilen Generator ausgeleuchtet. Schließlich trat ein Bagger in Aktion, um die Giebelwand des Gebäudes einzureißen, das wegen der geschwächten Zwischendecke nicht mehr betreten werden durfte. Außerdem besorgte die Einsatzleitung kurzfristig Verpflegung und Heißgetränke für 100 Wehrleute. Buschmann: "Besonders erfreulich ist, dass bei dem Einsatz niemand verletzt wurde - trotz vieler Stürze bei Schnee und Glatteis in der Nacht."

Gebäude zunächst notdürftig abgedichtet



Die Kriminalpolizei Schweich nahm am Morgen die Ermittlungen am Brandort auf. Die Ursache sei jedoch nicht eindeutig zu klären, erklärte Dieter Wiegandt, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Schweich, gestern auf Anfrage. Fest stehe nur, dass der Brand im Obergeschoss des Gebäudes, dort wo das Stroh lagerte, ausgebrochen war. Die im Gebäude verlegten Elektroinstallationen seien vom Feuer so sehr beschädigt, dass sie keine Rückschlüsse auf Defekte zuließen. Wiegandt: "Es gibt allerdings keine Hinweise auf eine vorsätzliche Brandstiftung."

Landwirt Günter Heinen, dem Eigentümer des Anwesens, dürfte das Weihnachtsfest 2009 wohl nicht in bester Erinnerung bleiben. Er kennt bisher weder die genaue Schadenshöhe noch weiß er, ob das Gebäude reparabel ist oder abgerissen werden muss. Heinen: "Mit einem Dachdecker haben wir den Bau nun notdürftig abgedichtet, um eine provisorische Unterkunft für das Vieh zu schaffen."

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