Handel trifft Historie

Wellen · Flohmarkthändler und Besitzer von Oldtimern stoßen in Wellen aufeinander. Dabei wird auch Geld für den guten Zweck gesammelt.

Wellen "Historische Autos und das Handeln mit gebrauchten Sachen passen doch gut zusammen", findet Jürgen Beck. Er organisiert zum fünften Mal auf dem Betriebsgelände des Wellener Bergbaubetriebes TKDZ einen Flohmarkt. Am Samstag, 1. Juli, wird dieser jedoch durch schöne alte Autos bereichert. Allerdings sucht er noch nach Menschen, die ihre Wagen in Wellen ausstellen wollen.
"Wir erhoffen uns damit noch mehr Zulauf", begründet Beck seine spontane Idee. Es werde sicherlich so manches "Benzingespräch" geben. Bei gutem Wetter kamen bei den ersten vier Märkten schon mehr als 50 Anbieter. Mit dabei sind die Nachwuchshändler. Dennis (10) und Lea (11) wollen ihrem Papa nacheifern und wieder ihre Zimmer für ihren Stand auf dem Kinderflohmarkt aufräumen. Sie wissen: Spielzeug, Videospiele und Bücher laufen am besten - wenn's geht ohne Eselsohren und Kakaoflecken.
Michael Albert von der Firma Sakret will selbst mit anderen Kollegen an einem Stand Kaffee und Kuchen verkaufen, denn: "Das ist ja eine lobenswerte Initiative und für eine gute Sache. Die TKDZ stellen dafür ihr Werksgelände zur Verfügung, auf dem ja samstags kein Schwerlastverkehr stattfindet. Alle Besucher werden ausreichend Parkplätze finden."
Die Adressaten der Erlöse waren in den letzten Jahren die Kita Wellen (500 Euro), die Rettungseinheit First Responder (500 Euro), das Rote Kreuz Konz (700 Euro) und die Luxemburg Air-Rescue (617 Euro) für ihre grenzüberschreitenden Rettungseinsätze per Hubschrauber.
Der Markt läuft von 9 bis 16.30 Uhr. Vorher wird noch tüchtig die Werbetrommel gerührt. Jeder Stand und Oldtimer-Stellplatz kostet fünf Euro. Nur dieses Geld fließt in die Spendenkasse, und natürlich Spenden, denn das Geld geht an die Kinderkrebsstation im Mutterhaus Trier.
Was bringt Jürgen Beck dazu, sich so viel Arbeit zu machen? "Das Helfen liegt bei uns in der Familie", deutet er an. Durch so manchen Schicksalsschlag wisse er aus Erfahrung, wie schnell man Hilfe benötigen kann.
Gehandelt werden kann alles, was nicht vom Gesetzgeber verboten ist - auf keinen Fall aber Waffen und Alkohol. "Solche Leute haben wir schon mal nach Hause geschickt", sagt der Organisator. Neuware soll auch nicht dabei sein, sonst wäre es ja kein Flohmarkt.
Ein guter und erfolgreicher Bestandteil ist der Kleiderbasar. "Die Sachen sollten tragbar sein und vor allem sauber", gibt Beck vor. Am 1. Juli können die Händler ihre Stände ab 7 Uhr aufbauen. Eine Größenbeschränkung gibt es nicht. Die Anmeldung ist bis eine Woche vorher unter 0152/ 56064005 möglich.
"Die Leute freuen sich bei uns über die lockere, familiäre Atmosphäre", freut sich Jürgen Beck immer wieder über Besucherreaktionen. Und tolle Sachen werden angeboten. Er kann sich an ein historisches Schachspiel erinnern, das für 300 Euro den Besitzer wechselte. Inzwischen gibt es zahlreiche Stammbesucher, denen der Weg aus den Tiefen der Eifel und dem Hunsrück nicht zu weit ist.
Der nächste Flohmarkttermin steht auch schon fest: Der erste Samstag im September. Wer dann die Spende bekommt, ist noch offen.

Extra: DIE BEZEICHNUNG "FLOHMARKT"


Ein Flohmarkt ist ein Trödelmarkt für gebrauchte Gegenstände. Seinen Namen verdankt der Flohmarkt allerdings den spätmittelalterlichen Kleidergaben der Fürsten. Waren die guten Stücke einmal dem Volk überlassen, wechselte damit auch so mancher Floh seinen Wirt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort