Hausgemacht, handgemacht, herzlich

Die Truppe des Jugendtheaters Wellen hat in ihrem siebten Jahr den "Froschkönig" aufgeführt. Im ausverkauften Kindergarten erlebten die Zuschauer eine aufwendig ausgestattete und pfiffig inszenierte Fassung des Grimmschen Märchens.

 Diskussion um den verschwundenen Prinzen: König (Lucas Dörfler) nebst Prinzessinnen (von links: Anne Dühr, Elena Paulus und Lisa Dostert) am Kaffeetisch. TV-Foto: Dirk Tenbrock

Diskussion um den verschwundenen Prinzen: König (Lucas Dörfler) nebst Prinzessinnen (von links: Anne Dühr, Elena Paulus und Lisa Dostert) am Kaffeetisch. TV-Foto: Dirk Tenbrock

Wellen. (dt) Die Sieben ist eine magische Zahl in vielen Märchen. Die siebte Inszenierung des Jugendtheaters Wellen unter der Leitung von Marita Dostert war also durchaus eine Besonderheit. Und ist wahrscheinlich deshalb besonders gut gelungen.

Grimms Märchen "Der Froschkönig" stand auf dem Programm, ein schönes Thema für die ganz kleinen Zuschauer. Aber auch die Älteren, die Eltern und die Großeltern, waren angetan von der Aufführung. "Ganz, ganz toll", freute sich Julia Jessen (11) schon zur Pause, auch ihre Freundin Sarah Elmquist (11) war begeistert: "Es macht viel Spaß, ich habe da auch schon mal mitgemacht." Das lag sicherlich auch an der sehr aufwendig gestalteten Bühnendekoration im obersten Stockwerk des Wellener Kindergartens, deren Stil und Farbenpracht sich in den selbst geschneiderten Kostümen fortsetzte. Deutlich war erkennbar, mit wie viel Herzblut die Truppe um Marita Dostert zur Sache gegangen war. Zur Sache ging es auch auf der Bühne. Die jungen Schauspieler waren fast schon professionell auf den Brettern unterwegs, sie sprühten vor Spielfreude, alle agierten auf einem einheitlich hohen Niveau, Laientheater, wie es sein soll. Bis in die Nebenrollen zog sich das glückliche Händchen der Regie (hier assistierte Mazzena Anders). Drei junge Herren agierten äußerst cool als Frösche, die beiden Dienstmädchen trieben die Geschichte erzählerisch und humoristisch voran. Nichts wurde dem Zufall überlassen: Ton, Licht, sogar die Froschkönigs-Marzipantörtchen in der Pause, alles handgemacht und herzlich. Neben Bezügen zu Finanzkrise und einer Abwrack-Prämie (für Droschken) wurde den Zuschauern dann auch noch eine Moral mit auf den Weg gegeben, die einige Herren im Publikum erschaudern ließ: Männer, die ihre Zuneigung zum weiblichen Geschlecht zu breit streuen, laufen Gefahr, in Frösche verwandelt zu werden!

Weitere Vorstellungen: Samstag 28. November, 14.30 und 17 Uhr, Sonntag, 29. November, 15 Uhr, im Kindergarten Wellen. Karten unter Tel. 06584/511 zum Preis von 5 Euro (Kinder 3 Euro)

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