"Heftige Hausnummer für kommunale Haushalte"

Konz/Nittel/Tawern · In der Stadt und der Verbandsgemeinde (VG) Konz gibt es kein Problem mit der von der Bundesregierung geforderten Kinderbetreuungsquote. Trotz dieser guten Nachricht weist der Konzer Bürgermeister Karl-Heinz Frieden auf den wachsenden Bedarf hin.

Konz/Nittel/Tawern. Lili, Alina, Cajus, Theo und Malek sind gerade eine Treppe in der Lorenz-Kellner-Kita hochgeklettert. Sie sind nun auf einer zweiten Ebene - einer Art Spielfläche mit Platz für fünf Kinder. Die Kita in Konz-Karthaus ist mit 85 Kindern voll belegt. Durch den Bau der zweiten Ebene für rund 8000 Euro in einem der Räume sind zwar keine zusätzlichen Betreuungsplätze entstanden, aber eine sogenannte Regelgruppe für Kinder über drei Jahren konnte für sechs Zweijährige geöffnet werden. Denn die zweite Ebene gilt als Rückzugsort - dieser wird für Kinder unter drei Jahren gesetzlich gefordert.
Der Bau einer solchen zweiten Ebene ist eines der günstigeren Kita-Ausbauprojekte in der Verbandsgemeinde Konz. "Das ist eine heftige Hausnummer für die kommunalen Haushalte", sagt Bürgermeister Karl-Heinz Frieden.
Allein in der Stadt Konz wurden 5,3 Millionen Euro in den Kita-Ausbau gesteckt, von denen 2,7 Millionen Euro auf den städtischen Haushalt entfallen. In der Verbandsgemeinde kommen Hunderttausende Euro hinzu. Zurzeit läuft noch der Neubau der Kita St. Johann in Konz-Karthaus (2,1 Millionen Euro), in Tawern (922 500 Euro), in Wasserliesch (etwa 600 000 Euro), in Pellingen (300 000 Euro) und in Nittel (10 000 Euro). Geplant sind Sanierungen in Oberemmel, Roscheid, Könen, Nittel und Wiltingen.
Und der ganze Aufwand hat sich laut Frieden gelohnt: "Konz hat Platz genug." Bei den Einjährigen kommen in der Stadt Konz zum Beispiel auf 154 Kinder 78 Plätze. In der Konsequenz bedeutet das eine Abdeckung von 51 Prozent. Bei Zweijährigen liegt sie sogar bei 76 und bei Regelgruppen bei 92 Prozent. Ähnlich gut sieht es in der VG aus: 99, 84 und 47 Prozent.
"Das ist kein Zufall", sagt Frieden. "Das war unsere Strategie von Anfang an." Konz wolle sich als familienfreundliche Stadt und VG positionieren. "Ich glaube, dass wir einen höheren Bedarf haben", sagt der Verwaltungschef. Das bringe auch der große Anteil von Luxemburg-Pendlern mit sich. Und weil die VG weiter wachse, rechne er auch mit einem steigenden Bedarf.
Liebe Leserinnen und Leser, welche Erfahrungen haben Sie bei der Anmeldung Ihres Kindes für eine Kita in Konz und Umgebung gemacht?
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