Hin und her ums Geld für den Kindergarten

Ein deutliches "Jein": Der Gemeinderat Wasserliesch hat eine Zuschusszahlung an den Kindergarten in Höhe von 12 060 Euro abgelehnt. Weil sich der Anteil der Kirchengemeinde erheblich reduziert habe, werde man zuerst nur "die üblichen" 10 250 Euro zahlen. Der Betriebsträger Kita gGmbH erklärt, er wende nur die geltende Regelung an.

Wasserliesch. "Man hätte doch vorher mal mit der Gemeinde sprechen können", sagt Herbert Rausch, Ortsbürgermeister in Wasserliesch, in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Auf dem Schreibtisch vor ihm liegt der Antrag der KiTa gGmbH Trier für einen Sachkostenzuschuss von 12 060 Euro, der dem ortsansässigen Kindergarten zugute kommen soll. Das Problem seitens der Gemeinde: "Schon seit Jahren zahlen wir 10 250 Euro", sagt Rausch. Das waren rund 1810 Euro weniger als der nun bestehende Antrag des seit Jahresbeginn neuen Betriebsträgers des Kindergartens. Während die Gesamtkosten mit 19 400 Euro und der Bistums-Anteil mit 6000 Euro gleich geblieben sind, hat sich der Anteil der Kirchengemeinde von 3150 Euro auf 1340 Euro mehr als halbiert. "Die Kirche zieht sich immer mehr zurück", lautet ein Vorwurf aus den Reihen des Rats. Doch die KiTa gGmbH verteidigt sich auf TV-Anfrage: "Wir beziehen uns auf die seit 1999 geltende Regelung in der Verbandsgemeinde Konz, dass die katholischen Kirchengemeinden zehn Prozent der verbleibenden Kosten nach Abzug des Bistumsanteils zahlen", erklärt Sascha Wallrich, Teamleiter der KiTa-Finanzbuchhaltung. Dass die Summe im Vorjahr noch mehr als doppelt so hoch war, war selbst für ihn eher rätselhaft. Diskussion ist angestrebt

Eine Antwort darauf hat Cornelia Kosancic, Sachbearbeiterin bei der Verbandsgemeinde-Verwaltung: "Der Ortsgemeinderat hat die Summe als Zuschuss bewilligt, die im Haushalt angesetzt war." Und das waren 10 250 Euro. "Da hat die Kirchengemeinde in den Vorjahren ihren Anteil erhöht und die Differenz gezahlt." Nun habe die KiTa die Zehn-Prozent-Regelung übernommen, die in der ganzen VG gelte. Wie sich nun Ortsgemeinde und KiTa gGmbH einigen, ist noch offen. In seiner Sitzung hat sich der Rat darauf verständigt, zunächst die 10 250 Euro zu zahlen. Über den Rest müsse man reden. Weiterer Ratsbericht folgt. MeinungAn einem Strang ziehen Die Kassen sind offenbar überall leer. Sowohl der Ortsbürgermeister als auch der Finanzbuchhalter der KiTa gGmbh müssen schauen, dass sie das Geld zusammenhalten. Auf der einen Seite geht es um öffentliche Steuergelder, andererseits muss das Geld erst mühsam erwirtschaftet werden. Kein Wunder also, dass es da zu dem einen oder anderen Interessenkonflikt kommt - auch wenn beide zusammen mit der Kirchengemeinde immer das Wohl der Kinder vor Augen haben. Dabei kann die Ortsgemeinde froh sein, dass sich die Kirchengemeinde überhaupt an den Kosten beteiligt. Laut Verwaltung ist das andernorts, außerhalb der VG, nicht selbstverständlich. Es gilt also, behutsam miteinander und den Zahlungen umzugehen. a.pipke@volksfreund.de

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