Hohe Qualifikation, Fitness und emotionale Reife

Zwei Tage lang hatte die Feuerwehr in Oberemmel guten Grund zum Feiern: Vor 90 Jahren wurde sie gegründet und ist heute ein wichtiger Baustein in der Brandbekämpfung der Verbandsgemeinde Konz. Delegationen aus vielen Wehren feierten mit.

 Vorbilder für alle: Den 13 Geehrten gratulierte der Chef der Wehr, Bürgermeister Karl-Heinz Frieden (rechts). TV-Foto: Herbert Thormeyer

Vorbilder für alle: Den 13 Geehrten gratulierte der Chef der Wehr, Bürgermeister Karl-Heinz Frieden (rechts). TV-Foto: Herbert Thormeyer

Konz-Oberemmel. Es ist heute kaum noch vorstellbar: Die Oberemmeler Wehr übernahm bei ihrer Gründung vor 90 Jahren die Ausrüstung der zuvor aufgelösten Pflichtwehr, in der alle Männer zwischen 20 und 60 Jahren zu dienen hatten. Das waren zwei Handspritzen, Feuereimer aus Leder und Schläuche. Jede der beiden Spritzen brauchte bis zu 16 Mann Bedienungspersonal.
Um an Geld für eine bessere Ausrüstung und Uniformen zu kommen, wurden Theateraufführungen, Verlosungen und Preiskegeln veranstaltet.
Ein ganz besonderes Ereignis stellte zwei Jahre nach Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr die Gründung einer Feuerwehrkapelle 1928 dar. Im Jahre 1952 wurde diese als Musikverein Eintracht Oberemmel selbstständig. Diese Musikkapelle trug zur damaligen Zeit wesentlich zur Bereicherung des kulturellen Lebens des Ortes bei.
Diese Musiker dieses Orchesters leiteten den Kommersabend musikalisch ein, der auch vom Männergesangverein und dem Kirchenchor im Bürgerhaus umrahmt wurde.
Im Jahre 1949 organisierte die Freiwillige Feuerwehr Oberemmel das erste Kreisverbandfest für die Wehren des Landkreises. Gleichzeitig feierte sie ihr 25-jähriges Bestehen. Dieses Fest trug wesentlich zur Gründung weiterer Wehren in den verschiedenen Ortschaften des Kreises bei.
24 Aktive dienen heute in der Oberemmeler Wehr, darunter eine Frau. Der Nachwuchs übt mit elf Kindern und Jugendlichen im Alter von acht bis 15 Jahren. Verbandsgemeindeweit gibt es in 20 Wehren 450 Einsatzkräfte. In elf Jugendwehren arbeiten 130 junge Menschen mit.
"Die Feuerwehr ist eine große Familie, die bestens ausgestattet ist", stellt Bürgermeister Karl-Heinz Frieden fest, nachdem die Festversammlung von Wehrführer Jürgen Becker begrüßt wurde. Die Wehr sei kein Verein wie jeder andere. Hier gehe es um Menschen in Not, zu deren Rettung eine gute Ausbildung, Fitness und emotionale Reife notwendig sind.
"Bei Katastrophen sind Feuerwehrleute mittendrin", macht Wehrleiter Mario Gaspar klar. Mehr als 280 Einsätze habe es im letzten Jahr gegeben. Die Hälfte seien Hilfeleistungen gewesen, für die eine hochqualifizierte Ausbildung nötig ist. Gaspar will die Belastung auf breitere Schultern verteilen und sich nicht nur auf die Nachwuchs aus der Jugendwehr verlassen: "Ich rufe alle auf, die Wehr aktiv zu unterstützen."
Die Auszeichnungen: Die Ehrung mit dem Silbernen Feuerwehr-Ehrenzeichen für 25-jährige aktive Tätigkeit in der Feuerwehr erhielten: Udo Marxen und Mario Marx aus Niedermennig; Dieter Schellen, Herbert Scherer, Gerd Schünemann, Johannes Blau und Markus Steier aus Pellingen; Björn Steinfeld und Gerd Stoffel aus Tawern; Ralf Hermesdorf auf Oberbillig; Markus Sieke aus Wiltingen; Reinhard Benzkirch aus Oberemmel und Stefan Hagen aus Filzen-Hamm.
Neu in die Aktivenwehr aufgenommen wurden Philipp Ley aus Tawern; Peter Tank und Aljoscha Lang aus Kommlingen; Dominik Michels aus Oberbillig und Marco Hengel aus Kanzem. doth

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort