Im Fokus: Marschall Michel Ney

Mit herausragenden Persönlichkeiten aus der Großregion befassen sich die Wiltinger Sonntagsmatineen. Im Fokus der vierten Veranstaltung stand die schillernde Persönlichkeit von Michel Ney, einem französischen Marschall, der in Saarlouis das Licht der Welt erblickt hat.

 Hildegard Müller mit einem Druck, der Michel Ney in der Uniform eines Marschalls von Frankreich zeigt. TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Hildegard Müller mit einem Druck, der Michel Ney in der Uniform eines Marschalls von Frankreich zeigt. TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Wiltingen. (kdj) Hildegard Müller, Leiterin der Universitätsbibliothek Trier, hat die bereits zur Tradition gewordene Sonntagsmatinee gemeinsam mit Ortsbürgermeister Lothar Rommelfanger begründet. Bis zu 30 Gäste folgen regelmäßig der Einladung ins Bürgerhaus. Jetzt rückte Müller den aus Saarlouis stammenden französischen Marschall Michel Ney in den Blickpunkt - nach den Vorstellungen der Trierer Dichterin Clara Viebig, des Breitwieser Autors Stefan Andres und der Volksfreund-Verlegerin Luise Koch. Die Vita des späteren Helden der napoleonischen und nach-napoleonischen Zeit berichtet von einem im klassischen Sinn tragischen Schicksal: Ney stieg in höchste Ämter auf und scheiterte, als die von Napoleon vertriebenen Bourbonen an die Macht zurückkehrten. Tollkühner Patriot und Militärgenie

In seiner militärischen und politischen Laufbahn zeichnete er ein - aus heutiger Sicht - schillerndes Bild von sich. Seine militärische Tapferkeit reichte fast bis zur Tollkühnheit, gegenüber dem Staat verhielt er sich absolut loyal, egal ob dieser durch die Bourbonen vertreten wurde oder durch Napoleon. Zuletzt wurde er als "Verräter" zum Tode verurteilt und am 7. Dezember 1815 in Paris erschossen. 1848 wurde Ney rehabilitiert.Nachfahren der Familie gibt es noch heute im Saarland sowie in Wiltingen und Umgebung. Der Gitarrist Reza Solimani begleitete die Veranstaltung mit klassischer spanischer Musik.

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