Im Kriechgang durch die Flammenhölle

Rund 70 Helfer der Freiwilligen Feuerwehren der Kantone Echternach, Grevenmacher und Remich, der Berufsfeuerwehr Luxemburg und des luxemburgischen Zivilschutzes opferten mehr als 17 000 Stunden ihrer Freizeit für den Bau eines universellen Ausbildungszentrums für die Mitglieder der Feuerwehren und des Zivilschutzes.

 Übungszentrum als Felsennest: Die Container des Aubildungszentrums für Luxemburger Wehren in Mertert stehen hoch oben vor der Felswand. TV-Foto: Erwin Esly

Übungszentrum als Felsennest: Die Container des Aubildungszentrums für Luxemburger Wehren in Mertert stehen hoch oben vor der Felswand. TV-Foto: Erwin Esly

Mertert/Wasserbillig. (ewe) Der Name "Regionale Atemschutz-Geräte-Träger-Ausbildungsanlage Luxemburg (Ragtal) geht schwer über die Lippen, aber das neue Übungszentrum ist auch weit über die Großregion hinaus einmalig. Jos Schummer ist Kantonalinspekteur und erklärt die Notwendigkeit der Übungsanlage: "Anstatt die überlebensnotwendigen Simulationen kosten- und zeitaufwendig im Ausland zu üben, bietet Ragtal nun alle Ausbildungsmöglichkeiten für Feuerwehren und Zivilschutz vor Ort." Ohne die umfassende Unterstützung vieler Menschen wäre Ragtal nicht möglich gewesen, sagt Schummer. Bei der Einweihung durch Luxemburgs Innenminister Jean-Marie Halsdorf waren unter den über hundert Teilnehmern auch Vertreter der Gemeinden und Feuerwehren aus dem deutschen Grenzgebiet, der ADD und der Trierer Berufsfeuerwehr.In mehreren Containern befinden sich die Übungsanlagen für Realbrand und Atemschutz, Gasbrand und Leckabdichtung mit zahlreichen Abseil-, Aufseil- und Selbstrettungsvorrichtungen. Die massive Innenausstattung mit neuester Sicherheitstechnik, verstellbaren Abtrennungen, variablen Feuerstellen und verschiebbarer Leiter ermöglicht neue räumliche Einteilungen. Das Üben im Container mit schwerem Atemschutzgerät bei 700 Grad Hitze entspreche der reellen Situation bei Keller- und Dachstuhlbränden und erfordere höchste Konzentration und beste Kondition, erklärt Schummer. Durch die Überwachungskameras im Regiestand sind bei Gefahr für die Übenden die Aktionen sofort zu stoppen.Zwischen deutschen und luxemburgischen Feuerwehren und Rettungsdiensten bestehe eine ausgezeichnete Zusammenarbeit, und Ragtal stehe natürlich auch diesen zur Verfügung, sagt Schummer. Ortwin Neuschwander, Kreisfeuerwehrinspektor des Kreises Trier-Saarburg, meint zur neuen Anlage:" Sollte Ragtal für unsere Wehren übungstechnisch interessant sein, würden wir gerne davon Gebrauch machen." Trotz vieler Gemeinsamkeiten zwischen dem deutschen und luxemburgischen Feuerwehrwesen gibt es einen Unterschied: die Heilige Barbara ist die luxemburgische Schutzpatronin und St. Florian der deutsche Schutzpatron.

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