Immer eine Bootslänge voraus

Auf der Mosel kämpfen die Segler mit ihren Gegnern und gegen die Natur: Bei zunächst wenig Wind kam es bei der Saar-Mosel-Regatta - ausgerichtet vom Wassersportclub (WSC) Konz - umso mehr auf eine ausgefeilte Technik an. Am zweiten Tag der Regatta boten sich den Seglern dann beste Bedingungen.

 Spannende Duelle auf dem Wasser lieferten sich die Teilnehmer der Saar-Mosel-Regatta während der vier Wertungsprüfungen in Konz.TV-Foto: Kim-Björn Becker

Spannende Duelle auf dem Wasser lieferten sich die Teilnehmer der Saar-Mosel-Regatta während der vier Wertungsprüfungen in Konz.TV-Foto: Kim-Björn Becker

Konz. (kbb) Stück für Stück wandert der gelbe Plastikeimer an der Metallstange nach oben, pro Minute etwa einen halben Meter. "Noch eine Minute bis zum Start", schallt es über ein Megafon, und der Eimer erreicht die Spitze des Mastes. Gleichzeitig zum lauten Signal aus einer Drucklufttröte schnellt der Eimer hinab - das Startzeichen. Jetzt dürfen die fünf Boote im ersten Durchgang der Saar-Mosel-Regatta die Startlinie überqueren, die aus zwei roten Bojen besteht, an jedem Ufer eine. Flussaufwärts geht es für die fünf "offenen Kielboote" mit je zwei bis drei Mann Besatzung in Richtung Saarmündung zur ersten Wende. "Das Wetter ist nicht so ideal zum Segeln heute, zu wenig Wind", sagt Thomas Dier, der zweite Vorsitzende des WSC. "Deshalb haben wir auch nicht so viele Teilnehmer, wie wir es gern hätten." Fünf Boote, davon zwei vom befreundeten Post-Sport-Telekom-Verein (PST) Trier, sind am ersten Tag der Regatta am Start.Auf einem Steg mitten in der Mosel stehen Rudolf Rehm und Manfred Sühs und messen die Zeit für Regattaleiter Otmar Giwer, der selbst an Bord eines Seglers ist. "Und wir achten auch auf die Einhaltung der Regeln, zumindest so weit das von hier aus möglich ist", sagt Sühs. An den zwei Wendepunkten sind nochmals Beobachter positioniert, die auf sportliche Fairness achten. "Es geht zwar um nichts, aber wer teilnimmt, der will auch gewinnen", erzählt Sühs, der selber lieber auf Motorbooten unterwegs ist. "Die nehmen das schon richtig ernst." Nach der ersten Wende nehmen die Boote mit der Strömung und auffrischendem Wind an Fahrt auf, ringen Kiel an Kiel um jeden Meter. Nach etwas über einem Kilometer kommt die nächste Wende, die Segler steuern wieder auf die Ziellinie zu. Am Ende wird die gefahrene Zeit nach dem sogenannten "Yardstick-Verfahren" mit einem bootsspezifischen Faktor verrechnet, aus der Summe der so ersegelten Punktzahlen aus allen drei Wertungsläufen wird der Sieger ermittelt.Am zweiten Tag der Regatta konnte sich Regattaleiter Otmar Giwer über eine noch größere Beteiligung freuen: "Wir konnten bei sehr guten Bedingungen noch mal drei Durchgänge veranstalten, mit rund zehn Booten hatten wir dann ein schönes Feld beisammen", freut sich der erfahrene Segler. In drei Kategorien lieferten sich Segler des WSC und des befreundeten PST Trier ein packendes Rennen auf dem Wasser: Bei den Jachten setzte sich das Trierer Team am Ende knapp gegen die Konzer Mannschaft durch, bei den kleineren Jollen teilten sich je ein Konzer und ein PST-Segler die vordersten Plätze. Bei der Gruppe der offenen Kielboote war eine Konzer Besatzung wieder ganz vorne. "Nachdem der Samstag eher durchwachsen begonnen hatte, hat der Sonntagnachmittag mit bestem Segelwetter wieder versöhnt", bilanziert Regattaleiter Giwer.

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