Improvisieren nach dem Abriss

Das Tawerner Bürgerhaus ist weg - und damit auch ein Treff- und Veranstaltungsort für die etwa 2700 Einwohner im Dorf. Sie und viele Aktive in den Vereinen suchen sich nun ihre Alternativen.

 Dem Erdboden gleichgemacht: Das Bürgerhaus in Tawern gehört der Vergangenheit an. TV-Foto: Anke Pipke

Dem Erdboden gleichgemacht: Das Bürgerhaus in Tawern gehört der Vergangenheit an. TV-Foto: Anke Pipke

Tawern. Das Bürgerhaus Tawern gehört inzwischen der Vergangenheit an. Noch vor Weihnachten hat die Abrissfirma ganze Arbeit geleistet und den Treffpunkt vieler Tawerner dem Erdboden gleichgemacht. Ein Jahr lang, schätzt Architekt Georg Otto Kersch, soll es dauern, bis das neue, etwa eine Million Euro teure Bürgerhaus steht (der TV berichtete).

Für manche Tawerner, die in den Vereinen aktiv sind, bricht mit dem Abriss eine Zeit des Improvisierens an. Bislang haben viele Treffen und Veranstaltungen in dem Bürgerhaus stattgefunden, nun werden Alternativen gesucht - und offenbar gefunden. "Es muss keine geplante Veranstaltung ausfallen", sagt Ortsbürgermeister Josef Weirich. Was vorher im Bürgerhaus stattgefunden habe, werde zu einem großen Teil in die benachbarte Sporthalle verlagert. Und die meisten Feierlichkeiten zum 100-Jährigen der Pfarrkirche würden in eben dieser Kirche stattfinden.

Der Karnevalsverein hat sich am Montag getroffen, um die Vorbereitungen für ihre drei Sitzungen zu planen. Bislang hat der Ausschank in den Sitzungspausen im Bürgerhaus stattgefunden, außerdem dienten manche Räume als Lagerstätte. Nun muss alles in der Halle eingerichtet werden - die Kellnertheke, die provisorische Küche und vieles mehr. "Wir haben sehr, sehr viel mehr Arbeit", sagt Vorstandsmitglied Thomas Koltes. 30 bis 40 Sitzplätze gebe es weniger. Nun hoffe der Verein, dass neben der Frauen- und der zweiten Sitzung auch die erste Kappensitzung ausverkauft sein wird.

Einen alternativen Proberaum für einige Mitglieder des Karnevalsvereins stellt der Kulturverein nach Aussage seines Vorsitzenden Hermann-Josef Bock in der Talbachhütte zur Verfügung. "Wir sind froh, wenn wir ein neues Bürgerhaus bekommen", sagt Bock.

Das Angebot der Zweigstelle der Volkshochschule (VHS) bleibt hingegen von dem Bürgerhaus-Abriss weitestgehend unberührt. "Die Kurse laufen in den Schulräumen oder in der Turnhalle ab", erläutert VHS-Ansprechpartnerin Christiane Prinz. Der nächste Vortrag im Bürgerhaus sei erst für Mitte November angesetzt. Auch der Musikverein ist relativ unabhängig von den Umbauarbeiten. Die Mitglieder proben im Saal des Gasthauses Schons. Und dennoch: "Es wurde höchste Eisenbahn", kommentiert Vorsitzende Bärbel Weber die nun anrollenden Arbeiten. Sie freue sich auf die neuen Räume. Das neue Bürgerhaus biete einen Saal, der auch für kleinere Veranstaltungen die richtige Größe habe. Diese will Gerhard Michel, Vorsitzender des Vereins Römisches Tawern, auch für den archäologischen Vortrag nutzen, den er mit seinen Vereinskollegen an Buß- und Bettag Mitte November veranstaltet. Seine Hoffnung: "Vielleicht ist das neue Haus dann schon fertig."

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